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NDR-'Ernährungs-Doc' Dr. Matthias Riedl empfiehlt kleine Schritte bei der Ernährungsumstellung - Foto: Medicum Hamburg

NDR-'Ernährungs-Doc' Dr. Matthias Riedl empfiehlt kleine Schritte bei der Ernährungsumstellung - Foto: Medicum Hamburg

TV-Markt

'Ernährungs-Docs': Drei Fragen an Matthias Riedl

In diesen Tagen feiert der Norddeutsche Rundfunk (NDR) das zehnjährige Bestehen seines TV-Formats 'Die Ernährungs-Docs'. In neun Staffeln und über 60 Folgen zeigt seitdem ein Team rund um Dr. Matthias Riedl in verschiedenen Dritten Programmen, wie mit gezielten Ernährungsstrategien eine Vielzahl von Krankheiten in kurzer Zeit deutlich verbessert oder sogar geheilt werden kann. Im Rahmen eines Beitrags über die Markenstrategie des TV-Formats (siehe unten) haben wir auch mit Ernährungsmediziner Dr. Riedl gesprochen, und dem Experten ausnahmsweise ganz praktische Fragen gestellt. 

Healthcare Marketing: Herr Riedl, viele Menschen nehmen sich zum Jahreswechsel vor, gesünder zu leben und ihr Gewicht zu reduzieren. Welche Fehler sollte man dabei möglichst vermeiden?
Matthias Riedl: Der erste Fehler ist schon mal, sich das einmal im Jahr vorzunehmen. Das ist sicher besser, als gar nicht darüber nachzudenken, doch grundsätzliche sollte eine gesunde Lebensweise und insbesondere eine gute, artgerechte Ernährung zu einer Gewohnheit werden, ja einfach zu unserem Alltag gehören. Wir wissen längst, dass kurzfristig angelegt Diäten langfristig praktisch nie zum Erfolg führen. Das Thema beleuchten wir übrigens auch in unserem aktuellen Buch zum Jo-Jo-Effekt. Meist sind die Kilos nach einer Diät schnell zurück, und oft wiegen die Menschen dann sogar noch mehr. Das sorgt für Frust. Viel besser ist es, in kleinen Schritten seine Ernährung umzustellen und schlechte Angewohnheiten langfristig aus seinem Leben zu verbannen. Allerdings dürfen ungesunde Ausnahmen auch mal sein, sich Verbote aufzulegen führt meistens auch nicht zum Ziel.
 
Healthcare Marketing: Was ist Ihrer Meinung nach die beste Ernährungsmethode, um Gewicht zu verlieren? 
Riedl: Wenn es wirklich grundsätzlich angehen möchte, ist es sinnvoll, für eine Woche ein Ernährungsprotokoll zu führen. Und da gehört alles rein, jeder Snack und ganz wichtig, auch das, was wir trinken. Denn wir Menschen neigen dazu, uns selbst etwas vorzumachen. Ach, ich esse ja nur selten Süßes, ich trinke ja nur ab und zu ein Glas Wein usw. Wenn ich weiß, was meine Fehler sind und am besten auch, warum ich wann was zu mir nehme – Stichwort: emotionales Essen –, dann kann ich die Fehler besser abstellen. Grundsätzlich sollte man beim Abnehmen nicht zu einer radikalen Diät greifen, sondern in kleinen Schritten abnehmen. Gewichtsverlust sollte keine Rekordjagd sein. Tatsächlich ist zum Beispiel das Intervallfasten im 16:8-Modus, also zwei Mahlzeiten am Tag und dann 16 Stunden Essenspause, eine sehr gute Methode, Gewicht zu verlieren oder zu halten. Apropos Pausen: Viele Menschen snacken einfach zu viel, dadurch kommt der Körper nie in den Abnehmmodus, der Blutzucker steigt nach jedem Snack, zu dem übrigens auch der Cappuccino oder Latte Macchiato gehören, wieder an. Wer Pausen macht, sorgt dafür, dass die Fettdepots im Körper abgebaut werden und außerdem setzt dann die Autophagie ein, die Zellerneuerung.
 
Healthcare Marketing: Wie sinnvoll sind sogenannte "Cheat Days", also Sündentage (zum Beispiel einmal in der Woche) beim Abnehmen? Und wie "ungesund" darf man sich an diesen Tagen ernähren?
Riedl: Ich persönlich rate davon eher ab, sich einen "Cheat Day" regelrecht vorzunehmen. Wie ich schon sagte, Ausnahmen sind erlaubt, die müssen auch mal sein – natürlich auch davon abhängig, inwieweit man seine Ernährung zum Beispiel wegen einer ernsthaften Erkrankung umstellt, dann muss man eben teilweise auch sehr streng sein.
Aber wir sollten uns nicht alles verbieten, auch wir Docs wollen, dass Essen weiter ein Genuss bleibt. Wenn man sich allerdings tagelang Mühe gibt, um dann an einem Tag alles in sich reinzustopfen, auf das man verzichtet hat, ist das der falsche Ansatz. Wer ernsthaft seine Ernährung umstellt, wird auch merken, dass gewisse Lebensmittel, die man an so einem "Cheat Day" essen würde, gar nicht mehr schmecken. Geschmack ist auch Gewohnheit, wir haben uns zum Beispiel an viel zu viel Zucker gewöhnt. Wenn wir längerfristig auf Süßes verzichten, stellen wir fest: Was man früher geliebt hat, ist einem auf einmal viel zu süß. Und darum geht es: Dass wir wieder lernen, was für unsere Gesundheit gut ist und was nicht.
Ich möchte aber auch klar sagen nicht immer ist der Einzelne schuld an seinem Übergewicht. Wir haben einfach eine ernährungsfeindliche Umgebung, verursacht durch die Lebensmittelindustrie. Der Anteil von hochverarbeiteten Fertigprodukten an der täglichen Kalorienaufnahme liegt in Deutschland bei 50 bis 60 Prozent. Und die Menschen wissen nicht, dass das Fertiggericht sie krank macht, haben oft noch nie gehört, wie viel Zucker zum Beispiel in einer Tiefkühlpizza steckt. Hier ist auch ganz klar die Politik gefordert.
Dennoch können wir was tun, wenn es schnell gehen muss, was ja heute oft der Fall ist. Tiefgekühltes Gemüse gibt es zum Beispiel auch ohne Zusatzstoffe, und geschnippelt ist das auch schon. Das ist ohnehin der vielleicht wichtigste Tipp gegen Übergewicht: Sobald wir selbst kochen, mit frischen, gegebenenfalls auch tiefgefrorenen Zutaten, haben wir eine der ganz großen Dickmacher-Fallen umschifft. 
 
 

Welche Idee hinter den NDR-'Ernährungs-Docs' steckt, welche zusätzlichen Angebote in den vergangenen Jahren um die TV-Marke entstanden sind und welche Maßnahmen der Sender ergreift, um mit der Marke auch jüngere Zielgruppen zu erreichen, erklärt Frederieke Krumme, Teamleiterin für die Bereiche Service, Wirtschaft und Gesundheit beim NDR, in der aktuellen Ausgabe von 'Healthcare Marketing' (Nr.02/ET: 14.02.2024). Hier können Sie das Heft bestellen.

 

 

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