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Nutzung von Gesundheits-Apps hat sich im Lockdown gewandelt


Der Corona-Lockdown verändert laut einer Studie die Nutzung und die Marktstrukturen bei Gesundheits-Apps in Deutschland. Während Online-Sprechstunden stark an Reichweite gewinnen, stagnieren andere Anwendungen erstmalig oder gehen zurück. Das ergibt der EPatient Survey, eine Marktanalyse zur Nutzung von E-Health-Anwendungen und DiGas in Deutschland. Im März/April 2021 wurden laut EPatient Analytics, Berlin, über 5.000 Bürger zu ihrem Verhalten auf dem digitalen Gesundheitsmarkt befragt. Die Studien-Methodik war ab der Erhebung im vierten Quartal 2020 auf eine repräsentative Panel-Befragung angepasst worden.

Seit Herbst 2020 hat sich laut Studie die Nutzung von Online-Sprechstunden mehr als verdoppelt. Im Herbst hatten 4,6 Prozent der Bürger eine Arzt- oder Psychotherapeuten-Sprechstunde online in Anspruch genommen, sechs Monate später sind es nun 10,7 Prozent. Auch die chat- oder videobasierte Konsultation mit nichtärztlichen Fachberufen wie beispielsweise Hebammen, Physiotherapeuten und ähnlichen nimmt zu (derzeit bei fünf Prozent).

Allerdings handelt es sich bei mehr als drei von vier Nutzern eher um urbane Akademiker mit weniger chronischen Diagnosen, konstatiert EPatient Analytics.

Unerwartet sei ein leichter Marktrückgang von Apps für Medikamente und Diagnostik (bspw. Medikamenten-Apps, siehe Abbildung unten). Denn in der Regel wiesen die über 19 abgefragten E-Health-Anwendungen im Survey ein Wachstum auf. EPatient Analytics vermutet, durch die Reduktion von Arztbesuchen und somit verordneten Therapien könne der leichte Rückgang dieses App-Segments erklärt werden.

Ebenso betrachtet der Projektleiter des EPatient Survey, Dr. Alexander Schachinger, einen verzeichneten Rückgang bei Online-Arztterminen als vorübergehendes Phänomen. Die Ärzte hätten vielfach ihre Sprechzeiten reduziert, manche hätten die Online-Buchung ausgesetzt. Die Nutzung von Online-Terminvergaben sei innerhalb von sechs Monaten von 33 Prozent auf 25 Prozent eingebrochen – jedoch nicht in allen Zielgruppen gleichermaßen.

Abbildung: Anteil der Verwender bei einigen abgefragten Gesundheitsapps oder Internetangeboten (Quelle: EPatient Analytics)


Der Lockdown hat aus Sicht der Studienmacher auch die Wege verändert, auf denen die App zum Patienten kommt. Arztpraxen verlören als E-Health-Empfehlungsgeber an Reichweite (von 14 Prozent auf zehn Prozent innerhalb der letzten sechs Monate). Die Kanäle der Kassen zum Versicherten gewännen deutlich (von 13 Prozent auf 23 Prozent). Auch andere Vor-Ort-Kanäle wie beispielsweise Apotheken gewännen leicht.

Abbildung: Verbreitungskanäle genutzter Gesundheitsapps im Vergleich der Befragungen von Herbst 2020 und Frühjahr 2021 (Quelle: EPatient Analytics)


Ein Fazit der Studienmacher: Der Lockdown verschärfe Unterversorgung und Digital Health Gap. Der Rückgang von Arztbesuchen vor Ort durch den Lockdown treffe chronische Patienten und bildungsferne Schichten besonders. Denn vor allem bessergestellte Bevölkerungsgruppen mit meist nur akuten Beschwerden würden während des Lockdowns den Arzt online konsultieren. Es wachse eine Schere zwischen chronischen und weniger digital affinen Patienten und den digital fitten Milieus mit dem Arzt auf ihrem Smartphone. Als eine Lösung für dieses Dilemma nennt EPatient Analytics sogenannte Hybridszenarien für Digital Health, also die Integration der Gesundheits-Apps am Point-Of-Care vor Ort.

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Oktober 2020: 10. EPatient Survey: 19 Millionen Deutsche nutzen Gesundheits-Apps



 
 

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