ANZEIGE

ANZEIGE


ANZEIGE

EPatient Survey 2020: Die Nutzung von Videosprechstunden bleibt auf geringem Niveau

"Wenn aktuell auch durch Corona lediglich zwei Prozent der Befragten Online-Sprechstunden nutzen, ist das ein für mich ernüchterndes Ergebnis", kommentiert der Studienleiter Dr. Alexander Schachinger das Ergebnis seiner Studie
"Wenn aktuell auch durch Corona lediglich zwei Prozent der Befragten Online-Sprechstunden nutzen, ist das ein für mich ernüchterndes Ergebnis", kommentiert der Studienleiter Dr. Alexander Schachinger das Ergebnis seiner Studie

"Auch Social Distancing hat der Online-Sprechstunde nicht zum Durchbruch verholfen", sagt Dr. Alexander Schachinger bei der Vorstellung seines aktuellen EPatient Surveys. Die Online-Befragung zum digitalen Patient mit rund 9.700 Teilnehmern mache laut Studienleiter Schachinger deutlich, dass sich analoge Gewohnheiten durch die "digitale Disruption" nicht einfach überwinden ließen.

Die EPatient Analytics GmbH in Berlin erhebt seit zehn Jahren die Nutzungsbereitschaft digitaler Gesundheitsanwendungen in Deutschland. Hier einige Studienergebnisse im Überblick:


Zwei Drittel der Befragten würden Videosprechstunden nutzen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Aber nur zwei Prozent tun es

Die Nutzung der Online-Videosprechstunde hat sich seit der Vorgängerstudie von 0,7 auf 2 Prozent verdreifacht. Die Anspruchnahme unterscheide sich regional und soziostrukturell stark. Online-Sprechstunden würden in strukturstarken Regionen bis zu fünfmal häufiger genutzt als in strukturschwachen Regionen. Die Nutzer der Videosprechstunde seien überwiegend jünger als 40 Jahre und doppelt so oft Akademiker als andere Bildungsschichten.

Schachinger zufolge liegt die Ursache der regionale Spreizung am mangelnden Breitbandausbau. So gibt jeder fünfte Nutzer der Online-Sprechstunde an, dass es Übertragungsschwierigkeiten gab. Die Zufriedenheit war bei denen hoch, die ihren Arzt online konsultiert haben: Vier von fünf Nutzern würden es laut der Untersuchung gerne wieder tun. Das Potenzial für Videosprechstunden sei also weiter vorhanden. Gefragt, ob Videosprechstunden denn eine Alternative dazu wären, drei Monate auf einen Arzttermin zu warten, sagten 66 Prozent ja, 19 Prozent waren unschlüssig und nur 17 Prozent würden lieber auf einen Arzttermin warten.


Das Potenzial der Early Adopter ausgeschöpft. Erstmals stagniert der Gesamtmarkt

Digitale Gesundheitsanwendungen wie beispielsweise Diagnostik-, Medikamenten- oder Coaching-Apps verzeichneten laut EPatient Survey in den vergangenen fünf Jahren ein kontinuierliches Wachstum. 2020 sei jedoch erstmals bei vielen Anwendungen ein Wachstumsknick zu verzeichnen. Schachinger sagt dazu: "Der Erstnutzermarkt der bekanntesten digitalen Gesundheitsmarken und ihrer Apps ist vorerst ohne konsequente Integration in die Versorgung vor Ort ausgeschöpft. Darüber hinaus nutzen die Angebote auch hier primär Akademiker und überdurchschnittlich digital aktive Milieus." Der Trend zur digitalen Zweiklassenmedizin sei absehbar, meint Schachinger weiter.


95 Prozent der Patienten haben von ihrem Arzt noch nie eine digitale Empfehlung erhalten. Aber Versicherte und Patienten warten auf Hinweise der Kassen, Ärzte und Apotheker

Die Studie zeigt auch: Das Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) sei noch nicht in der Wirklichkeit angekommen. Denn 95 Prozent der Teilnehmer hätten noch nie von ihrem Arzt eine digitale Therapieempfehlung erhalten. Gefragt nach dem erwünschten Absender einer Empfehlung, steht die Krankenversicherung mit 76 Prozent auf Platz 1, gefolgt vom Arzt mit 59 Prozent und der Apotheke vor Ort mit 23 Prozent.


Der Patient selbst bleibe beim Aufspüren digitaler Versorgungslösungen auf sich allein gestellt. Krankenkassen, Ärzte und Apotheker könnten die "digitale Kluft" ausgleichen

Der Studie zufolge beschaffen sich die Allermeisten ihre Informationen online selbst, auch wenn der Anteil der Netzsucher von 70 auf 66 Prozent im Vergleich zur Vorgängerstudie zurückgegangen ist. Hingegen gewinnen offenbar Kanäle wie Krankenkassen (16 Prozent auf 18 Prozent), Ärzte (9 Prozent auf 12 Prozent) und Apotheken vor Ort (3 Prozent auf 4 Prozent) an Bedeutung. Zudem zeigen erste Milieuanalysen, dass über nicht-digitalen Kanäle vor Ort bildungsferne Milieus und analoge Patienten besser erreicht werden könnten.

 
 

PremiumPartner
Top-Dienstleister für Gesundheitsmarken

Profitieren Sie von Profis für Ihre Kommunikation!

































































































































































































































































Printausgabe

Dental Marketing

01/2024

Best Practice Showroom

'Healthcare Marketing'-Kreativranking

Das 'Healthcare Marketing'-Kreativranking kürt die kreativsten Werbeagenturen der Gesundheitsbranche. Die Rangliste basiert auf gewonnenen Awards von nationalen und internationalen Wettbewerben. Mehr...

Weitere Webseiten