Studie: Corona-Krise verstärkt langfristig den OTC-Versandhandel

Die Mehrheit der Deutschen (75 Prozent) hat schon einmal OTC-Medikamente im Internet gekauft. Als Hauptgrund für den Online-Einkauf geben 73 Prozent der Konsumenten den Preisvorteil an. Doch wirken für 36 Prozent der Deutschen die Lieferzeiten des Versandhandels abschreckend, 34 Prozent vermissen online die persönliche Beratung. So die Ergebnisse der repräsentativen Studie 'Online-Einkaufsverhalten im Consumer-Healthcare-Bereich' der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners, in Köln und München.

Die Befragung, durchgeführt Anfang 2020 vor dem globalen Ausbruch von Covid-19, beleuchtet das Online-Einkaufsverhalten der Konsumenten von OTC-Produkten. Befragt wurden 2.500 Konsumenten in fünf europäischen Ländern: Je 500 in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen und Russland. Aus der Studie leiten die Berater Strategien ab, wie OTC-Anbieter ihre Vertriebsaktivitäten im Internet verbessern können, um auch online erfolgreich zu wachsen.

Die Studie zeigt auch: Deutschland ist im europäischen Vergleich Vorreiter im Versandhandel mit Medikamenten. In keinem anderen Land sei der Online-Anteil so hoch wie in Deutschland.

Christian Rebholz, Partner in der globalen Life Sciences-Division bei Simon-Kucher & Partners und Experte für Consumer Healthcare, sagt: "Der Anteil des Versandhandels nimmt über alle Länder hinweg zu. Dieser Effekt wird durch die Corona-Krise nicht nur kurzfristig sondern auch langfristig verstärkt. Viele Kunden, die in diesen Tagen erstmalig im Online-Kanal CHC-Produkte kaufen, werden dies auch nach Ende der Krise tun."

Er sagt weiter: "Noch ist der Preis Kriterium Nummer eins für Konsumenten und maßgeblich für die Einkaufsentscheidung online oder stationär. Jedoch spielen auch Komfort und Bequemlichkeit im Einkaufsverhalten der Konsumenten eine immer wichtigere Rolle."

In der Tat schätzt knapp die Hälfte der Konsumenten am Online-Shopping, nicht an Öffnungszeiten gebunden zu sein. Für ein Viertel der Online-Shopper macht die größere Produktauswahl im Versandhandel den Unterschied zur stationären Apotheke.

Eine ausführliche Analyse zum Versandhandel mit Medikamenten zu Zeiten Corona bietet die aktuelle Ausgabe 'Healthcare Marketing' 4/2020. Hier geht es zur Bestelleung.

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Birte Schäffler 24.04.2020