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Deloitte-Studie: Pandemie & Podcasts als digitale Booster
Digitaler und fragmentierter. So lässt sich die Entwicklung auf dem Audiomarkt zusammenfassen. Doch in der Pandemie haben Trends, die sich schon länger abgezeichnet haben an Tempo gewonnen.
Das Münchner Beratungsunternehmen Deloitte befragt alle zwei Jahre 2.000 Mediennutzer in Deutschland zu ihrem Konsum von Audio-Diensten. Doch direkt auf die turnusmäßige Befragung im Februar 2020 folgte der erste Lockdown und damit ein nie dagewesener Peak bei der Mediennutzung. Um zu überprüfen, wie nachhaltig diese Entwicklung ist, hat Deloitte eine weitere Befragung in der zweiten Jahreshälfte durchgeführt als die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen gelockert wurden.
"Das Neue, Digitale gewinnt in der Pandemie weiter an Bedeutung und zwar durchaus zu Lasten der traditionellen Angebote im Audio-Bereich", erklärt Klaus Böhm, Leiter des Bereichs Media & Entertainment bei Deloitte. "Innerhalb weniger Monate ist der Anteil täglicher Hörer von Spotify, Deezer & Co. um beachtliche 5 Prozentpunkte gestiegen. Eigentlich hatte sich das Wachstum im Streamingbereich zuletzt deutlich verlangsamt, doch die Pandemie wirkt hier als digitaler Booster."
Streaming spielt bei älteren Nutzern bisher kaum eine Rolle
Die Gewinne beim Streaming gehen laut Deloitte-Studie auf Kosten des Radios - vor allem bei jungen Konsumenten. Nur noch ein Drittel der Mediennutzer unter 25 Jahren hörten täglich Radio, stattdessen verwendeten die große Mehrheit dieser Gruppe täglich Streamingdienste (54 Prozent bei den 19- bis 24-Jährigen und sogar 71 Prozent bei den 14- bis 18-Jährigen). Die Altersgruppe 65+ bliebe dem Radio dagegen treu. Hier hören noch immer 71 Prozent täglich Radio und nur der Anteil der täglichen Streamingdienstnutzer sei mit 2 Prozent verschwindend gering.
Immer weniger Mediennutzer schalten täglich das Radio ein
Doch auch die Senioren könnten den kontinuierlichen Abwärtstrend, der sich beim Radio schon länger abzeichnet, nicht aufhalten. 2016 hörten noch zwei Drittel der Deutschen täglich Radio, inzwischen läge der Anteil nur noch bei 54 Prozent. Ein Grund dafür seien nicht zuletzt der Siegeszug neuer, digitaler Alternativen wie beispielsweise Podcasts, die am Informationsmonopol des Radios rütteln. Gerade in der Pandemie wären Podcasts mit ausführlichen Informationen und Expertengesprächen, wir zum Beispiel das Corona-Update von Christian Drosten und Sandra Ciesek, gefragt.
Podcasts sind kein Trend mehr, sondern im Mainstream angekommen
Inzwischen hört in Deutschland jeder Zweite mehr oder weniger regelmäßig Podcasts, wie die Deloitte-Studie belegt. 23 Prozent der deutschen Mediennutzer geben an, heute mehr Podcasts zu hören als vor der Pandemie. Nur noch 5 Prozent der Deutschen wüssten nicht, was Podcasts sind.
"Unsere Analyse verdeutlicht, dass ein immer breiteres und diverseres Angebot um die Gunst der Hörer konkurriert. Das hat nicht zuletzt auch der Hype um Clubhouse gezeigt", fasst Böhm zusammen.Birte Schäffler 27.05.2021
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