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AOK startet digitales Gesundheitsnetzwerk in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin

Patienten sollen die digitale Gesundheitsakte über ein Portal nutzen können (Foto: AOK Bundesverband)
Patienten sollen die digitale Gesundheitsakte über ein Portal nutzen können (Foto: AOK Bundesverband)

Das AOK-Gesundheitsnetzwerk für den Datenaustausch zwischen Patient, Arzt und Klinik geht mit zwei Piloteinführungen in die Anwendung. Das geplante bundesweite Angebot einer digitalen Patientenakte für AOK-Versicherte wird in zwei Regionen mit unterschiedlichem Funktionsumfang eingeführt: Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Das gab der AOK-Bundesverband diese Woche bekannt. Weitere Umsetzungsschritte in anderen Bundesländern sollen im Laufe des Jahres 2018 folgen. Genaue Termine dazu stehen noch nicht fest. Beim Aufbau des bundesweiten Angebots setzen die AOKen grundsätzlich auf Regionalität. Die Ortskrankenkassen wollen die digitale Plattform je nach den regionalen Gegebenheiten mit verschiedenen Partnern und unterschiedliche Anwendungen und Services umsetzen. Denn die Stärke der AOK liege darin, dass sie die Situation vor Ort genau kenne und Lösungen entwickeln könne, die für die jeweilige Region passen. Als offenes System soll die Plattform in jeder Ausgestaltung anschlussfähig sein an die Telematik-Infrastruktur und zugänglich sein für Dritte.

Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes: "Unser Gesundheitsnetzwerk ist so konzipiert, dass es Teil der gesamten digitalen Vernetzung und der Telematik-Infrastruktur sein wird. Das ist möglich, weil wir bei der Entwicklung auf technische Standards und die sogenannte IHE-Methodik setzen, die auch bei der Telematik-Infrastruktur zum Einsatz kommen."

Christian Klose, Projektleiter AOK-Gesundheitsnetzwerk: "Unser digitales Gesundheitsnetzwerk ist ganz bewusst als offene Plattform konzipiert. Sie soll schrittweise allen Akteuren im Gesundheitswesen zur Verfügung stehen – auch anderen Krankenkassen."

Das AOK-Gesundheitsnetzwerk bietet künftig ein digitales Portal für den Patienten, auf dem er seine digitale Patientenakte abrufen, Behandlungsdokumente einsehen und weitere Funktionen nutzen kann. Die Ärzte und Kliniken sind über Schnittstellen ihrer etablierten Praxissoftware oder Krankenhausverwaltungssoftware mit dem Netzwerk verbunden. So können sie ohne Aufwand und doppelte Eingaben dem Patienten seine Diagnosen, Befunde, Röntgenbilder, Medikationspläne u.ä. zur Verfügung stellen.

Piloteinführungen in unterschiedlichen Ausbaustufen

Anfang November 2017 startet der Pilot in Mecklenburg-Vorpommern mit zwei Kliniken der Ameos-Gruppe und dem Arztnetz HaffNet, in dem 45 Ärzte organisiert sind. Hier können bis zu 8.000 AOK-Versicherte die erste Ausbaustufe der digitalen Patientenakte nutzen, die zum Start vier konkrete Anwendungen umfasst: das Aufnahme- und Entlassmanagement, den Dokumentenaustausch zwischen Kliniken und Niedergelassenem, das Hochladen eigener Dokumente und die Einspeisung selbst erhobener Vitaldaten aus Fitness-Trackern oder Wearables.

Zum Jahreswechsel 2017 kommt das AOK-Gesundheitsnetzwerk nach Berlin. Partner sind die Klinikgruppen Sana und Vivantes. Sie beteiligen sich mit zehn Kliniken und 13 medizinischen Versorgungszentren, wo pro Jahr etwa 114.000 AOK-Versicherte versorgt werden. Die Patienten können im zweiten Piloten zusätzlich drei weitere Anwendungen der digitalen Patientenakte testen: den digitalen Medikationsplan, die Einbindung von Labordaten durch Ärzte sowie die Terminvereinbarung mit Kliniken und Ärzten.

Wie das Gesundheitsnetzwerk funktioniert, erklärt derzeit ein Video auf dem YouTube-Kanal des AOK-Bundesverbands.

Studie untersucht vorab das Interesse der Versicherten

Ob die Idee einer digitalen Gesundheitsakte unter gesetzlich Versicherten gut ankommt, ließ der AOK-Bundesverband vorab durch das Kölner Marktforschungsinstitut YouGov erheben. An der Online-Umfrage vom 25. bis 27. September 2017 nahmen insgesamt 2.045 Personen teil, davon 1.793 gesetzlich Krankenversicherte.

82 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten finden es demnach sinnvoll, dass medizinische Daten in einer digitalen Gesundheitsakte gespeichert werden, sodass Ärzte in Praxis und Klinik sie abrufen und sich einen Überblick über den Gesundheitszustand des Patienten verschaffen können. 57 Prozent stimmen "voll und ganz" zu, 30 Prozent stimmen "eher" zu, dass die Akte in einem Notfall vorteilhaft sein und die Behandlung verbessern kann.

41 Prozent bejahen vollauf, 37 Prozent überwiegend, sie würden die Akte nutzen, wenn sie von der eigenen Krankenkasse angeboten wird.

Dabei stimmen 86 Prozent zu, sie würden sich ihre medizinischen Daten in der Akte anschauen, wenn sie übersichtlich und verständlich aufbereitet sind. Dass sie selbst aktiv wären und eigene Dokumente wie den Impfpass in die Akte hochladen würden, bestätigen 73 Prozent der gesetzlich Versicherten.

Abbildung unten: Zustimmung gesetzlich Versicherter zu Nutzungsszenarien der digitalen Patientenakte (Foto: YouGov / AOK Bundesverband)


 
 

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