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Trotz wachsender Verschreibungen von DiGAs geht die Digitalisierung im Gesundheitswesen nach Ansicht von McKinsey nur stockend voran - Foto: Vege/Adobe Stock

Trotz wachsender Verschreibungen von DiGAs geht die Digitalisierung im Gesundheitswesen nach Ansicht von McKinsey nur stockend voran - Foto: Vege/Adobe Stock

Digital-Health

DiGA-Verschreibungen steigen weiter an

Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems schreitet voran. Neben der elektronischen Patientenakte und des E-Rezeptes rücken vor allem digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) verstärkt in inhren Fokus. Seit ihrer Einführung im September 2020 werden die Apps auf Rezept immer häufiger von Ärzten verschrieben.

Das ist eine der zentralen Erkenntnisse des neuen 'E-Health Monitors' der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Für die Studie hat das Unternehmen anhand von rund 30 Indikatoren den digitalen Fortschritt des deutschen Gesundheitssystems gemessen. Dazu zählen Digitalisierungsgrad der Krankenhäuser und Arztpraxen in Deutschland, Akzeptanz von E-Health-Lösungen und deren Nutzen für Patienten. 

Laut Schätzungen von McKinsey dürfte sich die Zahl der DiGA-Verordnungen 2023 auf rund 235.000 belaufen – mehr als doppelt so viele wie 2022. Bei einem durchschnittlichen Herstellerpreis von 529 Euro pro App lag das DiGA-Marktvolumen damit bei rund 125 Millionen Euro. 2022 hatte dieses noch circa 60 Millionen Euro betragen. Gleichzeitig steigt auch die Zahl der Anwendungen. Bis Mitte Januar 2024 wurden 53 Anwendungen für 12 Therapiegebiete in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen – 20 mehr als im Jahr zuvor. 

"Die wachsende Bedeutung digitaler Gesundheitsanwendungen in der Versorgungslandschaft ist ein Beispiel für die Fortschritte bei der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen", sagt Laura Richter, Partnerin bei McKinsey und Herausgeberin der Studie. "Das Interesse von Ärzten an DiGA nimmt zu. Mittlerweile hat rund ein Drittel der Ärzte bereits eine DiGA verschrieben – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Weitere 14 Prozent planen, die Apps auf Rezept in naher Zukunft auszuprobieren."

Nachfrage nach Gesundheits-Apps steigt weiter

Auch auf Patientenseite nimmt die Nachfrage nach digitalen Gesundheitsservices zu. Neben DiGAs wurden im Jahr 2023 über 14 Millionen Downloads der 40 beliebtesten Gesundheits-Apps verzeichnet – ein weiterer Anstieg gegenüber rund zwölf Millionen Downloads 2022. 

Wie die Studienautoren weiter mitteilen, ist der Anteil der Patienten, die sich Online-Terminvereinbarungen und digitale Rezeptbestellungen wünschen, 2023 auf 78 beziehungsweise 69 Prozent gestiegen – und damit um jeweils elf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Parallel dazu hat sich auch der Anteil der ambulanten Arztpraxen, die digitale Services anbieten, um fünf Prozentpunkte auf 66 Prozent erhöht. 

Trotz der positiven Entwicklungen bei DiGAs und Gesundheits-Apps verläuft die Digitalisierung im Gesundheitswesen nach Ansicht von MxKinsey "oft noch holprig", heißt es in einer Mitteilung. So sind zwar inzwischen nahezu alle Apotheken (99%) und Arztpraxen (98%) an die Telematikinfrastruktur (TI), die technologische Basis digitaler Gesundheitsversorgung in Deutschland, angeschlossen. Gleichzeitig berichteten jedoch über zwei Drittel (69%) der angeschlossenen Arztpraxen von wöchentlichen oder sogar täglichen Problemen mit der Technik. Im Vorjahr betrug der Wert noch 50 Prozent. 

ePA verbreitet sich langsam, E-Rezept-Nutzung wächst dynamisch

Auch die elektronische Patientenakte (ePA) verbreitet sich nach Angaben der Studienautoren bislang nur schleppend. Im Jahr 2023 wurden rund 350.000 ePA aktiviert. Das waren circa 41 Prozent mehr als im Jahr 2022. Dennoch haben damit immer noch nur rund ein Prozent der gesetzlich Versicherten in Deutschland eine ePA aktiviert.

Einen weiteren Schub sollen die Verbreitung und Nutzung der ePA mit der Einführung des Opt-out-Verfahrens bekommen. Dabei erhalten Versicherte automatisch eine ePA, sofern sie nicht aktiv widersprechen. So strebt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) nun im Rahmen seiner Digitalstrategie bis 2025 eine ePA-Abdeckung von 80 Prozent unter gesetzlich Versicherten an. 

Anders sieht das Bild beim E-Rezept aus: Mit der verpflichtenden Einführung zum 1. Januar 2024 hat die Dynamik hier mehr an Fahrt aufgenommen. Während 2023 schon rund 18 Millionen E-Rezepte eingelöst wurden, war es Mitte Januar schon rund 22 Millionen und damit mehr als im gesamten Jahr 2023. Inzwischen ist rund jedes zweite eingelöste Rezept ein E-Rezept. 

Deutlich weniger verbreitet ist hingegen Telemonitoring in Deutschland, wie McKinsey weiter mitteilt. Hierzulande wird die Zahl der Telemonitoring-Patienten auf rund 200.000 geschätzt. Zum Vergleich: In den USA werden inzwischen rund zwölf Prozent der Bevölkerung über Telemonitoring-Anwendungen versorgt.

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