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Laut GKV-Spitzenverband wurden zwischen dem 1. September 2020 und 30. September 2023 rund 374.000 DiGA sin Anspruch genommen – Foto: AdobeStock/206008116

Laut GKV-Spitzenverband wurden zwischen dem 1. September 2020 und 30. September 2023 rund 374.000 DiGA sin Anspruch genommen – Foto: AdobeStock/206008116

Digital-Health

GKV-Spitzenverband kritisiert steigende DiGA-Preise

Der GKV-Spitzenverband hat seinen dritten Bericht über die Inanspruchnahme und Entwicklung der Versorgung mit Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) veröffentlicht. Demnach kommen die "Apps auf Rezept" langsam in der Versorgung an. Im Berichtszeitraum vom 1. September 2020 bis 30. September 2023 wurden rund 374.000 DiGAs in Anspruch genommen. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hat dafür 113 Millionen Euro bezahlt. Damit hätten sich im Vergleich zum Vorjahr Inanspruchnahme und Ausgaben mehr als verdoppelt, so der Verband.

In diesem Zusammenhang kritisiert der GVK-Spitzenverband fehlende Nachweise bei der Mehrzahl der DiGAs für einen positiven Effekt auf die Versorgung der Patienten. "Die Bilanz zu den DiGAs ist von Ernüchterung geprägt", erklärt Stefanie Stoff-Ahnis, Vorständin beim GKV-Spitzenverband. "Auch im dritten Jahr nach ihrer Einführung lösen die Gesundheits-Apps nicht ihr Versprechen ein, die gesundheitliche Versorgung grundlegend zu verbessern." Stoff-Ahnis weiter: "Der Schlüssel für den Erfolg der DiGAs ist ihr Nutzen. Aber der unverändert hohe Anteil von Anwendungen, die aufgrund ihres unklaren Nutzens nur zur Probe gelistet sind, sorgt für Unsicherheit und mangelnde Akzeptanz sowohl bei der verordnenden Ärzteschaft als auch bei Patientinnen und Patienten."

So zeigt der Bericht, dass der Anteil der DiGAs, die bei ihrer Aufnahme in den GKV-Leistungskatalog bereits einen Nutzen nachweisen konnten, insgesamt stark gesunken ist. Während im ersten und zweiten Berichtsjahr jeweils ein Viertel der neu zugelassenen DiGAs einen Nutzen vorweisen konnten, war dies im Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023 lediglich eine einzige von 19 aufgenommenen DiGAs. Im gesamten Berichtszeitraum habe damit nur jede fünfte DiGA zu Beginn ihrer Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis einen Nutzen für Patienten nachweisen können, teilt der Spitzenverband der Krankenkassen mit.

Gleichzeitig stellt der GVK-Spitzenverband steigende Preise der DiGAs fest. Diese müssen von der gesetzlichen Krankenversicherung Im ersten Jahr nach Aufnahme in den GKV-Leistungskatalog  erstattet werden. Im ersten Berichtsjahr vom 1. September 2020 bis 30. September 2021 lagen die Herstellerpreise im Durchschnitt bei 407 Euro, im zweiten Jahr bei durchschnittlich 557 Euro und im dritten Jahr bei 593 Euro. 

Damit DiGAs die Versorgung der Patienten maßgeblich verbessern können, fordert der GKV-Spitzenverband drei zentrale Anpassungen bei den Rahmenbedingungen: So sollten künftig "ausschließlich DiGA mit nachgewiesenem medizinischen Nutzen und echten Mehrwerten aufgenommen werden". Darüber hinaus müssten mit dem ersten Tag der Aufnahme in die Versorgung "angemessene, am Patientennutzen orientierte Preise" gelten. Als dritten Punkt nennt der GKV-Spitzenverband, dass DiGAs in die Versorgungspfade integriert werden müssen. Dafür sei es notwendig, das Digitalisierungspotenzial bei der Behandlung und der Vernetzung über Leistungssektoren hinweg zu nutzen.

SVDGV legt erstmals DiGA-Report vor 

Eine weitere Studie zur Thematik kommt vom Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung e.V. (SVDGV), der erstmals einen eigenen Report zur Entwicklung des Marktsegments veröffentlicht hat. Die Studienautoren nehmen die Ergebnisse der ersten drei Jahre seit der Aufnahme digitaler Gesundheitsanwendungen in die Regelversorgung in den Blick, also vom vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2023.

Die Studie umfasst Daten für 35 von 49 im BfArM-Verzeichnis gelisteten DiGAs. Der Großteil der Daten basiert auf Angaben der Hersteller, ein weiterer Teil wurde für den Zeitraum Oktober 2022  bis September 2023 geschätzt. 

Laut konservativer Schätzung des SVDGV sind seit Herbst 2020 fast 370.000 Freischaltcodes für DiGAs durch Patient:innen eingelöst worden. DiGAs seien somit zu einer wichtigen Säule in der heutigen Versorgungslandschaft geworden, teilt der Verband mit. Die Daten zeigen zudem ein dynamisches Wachstum des DiGA-Marktes auf: Dieses lag zwischen dem ersten und zweiten Jahr bei 215 Prozent, zwischen dem zweiten und dritten Jahr nach konservativer Schätzung bei 65 Prozent. Die durchschnittliche monatliche Wachstumsrate lag laut SVDGV über alle 36 Monate hinweg bei 19 Prozent. 

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