Seit einigen Jahren hält die Digitalisierung auch in der Gesundheitsbranche verstärkt Einzug. Dabei ist die Apotheke vor Ort von Marktveränderungen nicht ausgenommen. So sind die Papier-Rabattscheine zunehmend elektronischen Coupons gewichen.Auf welchem Entwicklungsstand sich das Apotheken-Couponing aktuell in Deutschland befindet und wie der Couponing-Prozess konkret abläuft, verrät Fabian Zink, geschäftsführender Gesellschafter des Marketingtechnologie-Unternehmens Kyte-Tec mit Sitz in Königstein im Taunus, im Interview mit 'Heathcare Marketing'.
Healthcare Marketing: Herr Zink, auf welchem Entwicklungsstand befindet sich das Apotheken-Couponing aktuell in Deutschland?
Fabian Zink: Aktuell können circa 12.000 bis 13.000 Apotheken das E-Couponing technisch nutzen. Jedoch müssen die Apotheken das E-Couponing in ihrem Warenwirtschaftssystem aktivieren und sich bei den Couponing-Anbietern registrieren. Ein einmaliger Aufwand von wenigen Minuten. Daher hinkt die Zahl der aktiven Apotheken der technischen Reichweite noch hinterher. Das wird sich aber schnell einpendeln. Denn viele Hersteller haben das vielseitige Marketingpotenzial von Couponing erkannt beziehungsweise sie kennen es schon aus anderen Märkten. Die Anzahl der Couponing-Kampagnen steigt von Monat zu Monat. Gleichermaßen nimmt die Zahl der Couponeinlösungen zu, denn über alle Zielgruppen hinweg kommen Coupons bei den Verbrauchern gut an. Alle Ampeln stehen also auf Grün, und mit einer elektronischen Vollabdeckung aller Apotheken ist perspektivisch in den nächsten Monaten zu rechnen.
Healthcare Marketing: Derzeit gibt es im deutschen Apothekenmarkt vier Couponing-Anbieter. Wodurch unterscheiden sich die Unternehmen in ihren Angeboten?
Zink: Die vier Technikanbieter nutzen im Bereich des Couponclearings, das heißt der vollautomatischen Abwicklung von Coupons, die gleiche technische Infrastruktur zur Anbindung der Apotheken. Im Clearing gibt es also keine großen Unterschiede. Genauer zu vergleichen sind die technischen Möglichkeiten, welche die einzelnen Couponing-Plattformen bieten. Hier gibt es meiner Meinung nach drei Schlüsselbereiche, auf die es im Couponing ankommt und worin sich die Couponing-Anbieter stark differenzieren.
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Die Couponverteilung: Hier geht es darum, die Verbraucher zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Kommunikation in deren jeweiligen Customer Journey zu erreichen
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Die Einbindung der Apotheken und deren Personal: Ein riesiger Erfolgsfaktor
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Die Datenkompetenz der Anbieter: Couponing ist messbar. Couponingbasiertes Marketing ist datengetriebenes Marketing.
Healthcare Marketing: Wie läuft der Couponing-Prozess im deutschen Apothekenmarkt konkret ab?
Zink: Die Apotheken scannen an der Kasse die jeweiligen Coupons und führen aus, was ihnen die Kasse anzeigt. Im Hintergrund werden Couponcode und Warenkorbdaten von der Kasse an ein 'Trustcenter' gesendet, welches die Daten anhand der Anbieterkennung innerhalb des Couponcodes an den jeweiligen Couponing-Anbieter routet. Der Couponing-Anbieter gleicht die Warenkorbdaten mit der für den Couponcode hinterlegten Coupon-Regel ab und sendet der Kasse die passende Rabattinformation zurück, die diese wiederum als Rabattwert ausweist. Der Rabattwert ist somit eine Teilzahlung des Gesamtbetrages, die der Hersteller übernimmt. Diese Teilzahlungen werden zum Monatsende der Apotheke in einem BAFIN-konformen Zahlungsprozess, den der Couponing-Anbieter abwickelt, vom Hersteller erstattet.
Welche Vorteile die Rabattaktionen für Apotheken, Kunden und Hersteller bieten, welche Rolle mobile Apps und Online-Plattformen bei der Verbreitung von Coupons in Apotheken spielen und Welche Metriken entscheidend für die Erfolgsmessung von Couponing-Aktionen sind, verrät Zink in der aktuellen Audgabe von 'Heathcare Marketing' (Nr.12/2023). Außerdem erklärt der Manager, welche Entwicklungen in den kommenden Monaten im Markt für Apotheken-Couponing zu erwarten sind.
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