Digitale Angebote der Krankenkassen nutzen Wenige

Das Gesundheitswesen in Deutschland wird zunehmend digitalisiert. Gesetzliche und private Krankenkassen bieten Versicherten verschiedene digitale Angebote an. Dies nahm ein Hamburger Marktforschungsunternehmen Earsandeyes zum Anlass zu untersuchen, wie wichtig Versicherten die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist. Die Studie mit dem Titel 'Digitalisierung von Health-Services in Deutschland' wurde vom 21. Februar 2024 bis 28. Februar 2024 mit 811 Befragten im Alter von 18 bis 75 Jahren durchgeführt.

Insgesamt gaben 64 Prozent der Befragten an, dass sie mit ihrer Krankenkasse zufrieden sind. Lediglich drei Prozent äußerten sich unzufrieden. Doch welche Kriterien muss eine Krankenkasse erfüllen, damit sie als gut von Verbrauchern angesehen wird? Einfachheit und Schnelligkeit sind laut den Studienteilnehmern am wichtigsten: 67 Prozent legen Wert auf schnelle administrative Verwaltungsvorgänge, 66 Prozent erwarten einen geringen Verwaltungsaufwand. In der Realität sind diesbezüglich 57 Prozent der Umfrageteilnehmer bei ihrer Krankenkasse mit der Abwicklungsgeschwindigkeit zufrieden und 54 Prozent mit der einfachen Handhabung bei Abwicklungen.

Daneben sind für die Mehrheit der Versicherten die Höhe der Zusatzbeiträge (62 %) und das Angebot an Zusatz- und Präventionsleistungen (59 %) von Bedeutung. Dies nannten insbesondere ältere Studienteilnehmer. Aus ihrer Sicht gibt es hier noch Verbesserungspotenzial: 42 Prozent dieser Altersgruppe ist aktuell mit den Zusatz- und Präventionsleistungen zufrieden. Lediglich 35 Prozent sind mit den Zusatzbeiträgen einverstanden.

Digitale Angebote von Krankenkassen sollen das Leben vereinfachen, doch zwischen den Generationen unterscheiden sich die Meinungen bei Relevanz und persönlichen Nutzen - Foto: Earsandeyes

Digital-Health-Angebote nutzen insbesondere jüngere Generationen

Eine Relevanz von digitalen Angeboten von Krankenkassen sehen weniger als die Hälfte der Befragten (39 %). Vor allem die unter 45-Jährigen empfinden diese als wichtig (45 %). Bei den über 45-Jährigen sind 34 Prozent von einer Relevanz überzeugt. Ein weiterer Unterschied zwischen den Generationen ist die Bedeutung ständiger Verfügbarkeit in Form einer App oder KI-Chats. Für 37 Prozent der jüngeren Befragten ist dies wichtig, während diese Meinung nur 27 Prozent der über 45-Jährigen teilen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: In Deutschland verwenden Versicherte im Durchschnitt ein oder zwei digitale Gesundheitsangebote. Am meisten werden mit 32 Prozent digitale Verwaltungsangebote der Krankenkassen genutzt. Danach gaben 22 Prozent Sport-Apps und 16 Prozent Apps zum Tracken des weiblichen Zyklus an. Des Weiteren werden Diät-Apps (7 %), Meditations-Apps (5 %) und Symptom-Checker (4 %) verwendet.

Unter den Befragten, die Digital-Health-Angebote nutzen, sind 42 Prozent durch ihre Krankenkassen auf diese aufmerksam gemacht worden. Danach werden von 30 Prozent Ärzte und mit 25 Prozent Menschen aus dem eigenen Umfeld als Empfehler genannt. Daher kommt Earsandeyes zu dem Fazit, dass digitales Angebot bei Krankenkassen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Vor allem die jüngeren Generationen schätzen diese, während die älteren Generationen noch geringen Nutzen für sich damit verbinden. Ein Großteil der Versicherten schaut noch auf die Kosten und Leistungen bei Krankenkassen.

• Teilen