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 In dem Kurzfilm 'Circular Insanity' durchlebt die Protagonistin typische Symptome einer Bipolaren Störung – Foto: Niklas Blum

In dem Kurzfilm 'Circular Insanity' durchlebt die Protagonistin typische Symptome einer Bipolaren Störung – Foto: Niklas Blum

Kreativwettbewerbe

Comprix 2023: Gewinner zeigt Bipolare Störung im Kurzfilm

Nachwuchstalente zu finden, ist ein Thema, das die gesamte Branche umtreibt. Davon sind auch die Healthcare-Agenturen und -Unternehmen nicht ausgenommen. Gleichzeitig gibt es großes Potenzial, dem der Comprix-Beirat mit einem eigenen Nachwuchspreis eine Plattform bieten will. 2023 verlieh der Beirat zum vierten Mal den Young Comprix, der sich an Auszubildende und Studierende richtet, die eigenständig eine Healthcare-Kreation erstellten. Unter anderem soll die Auszeichnung junge Kreative auf die Möglichkeiten in der Healthcare-Branche aufmerksam machem, die durch ihre starke Reglementierung oftmals nicht die erste Wahl beim Eintritt in das Berufsleben darstellt.

In diesem Jahr erhielten Julia Vanessa Maier und Niklas Blum den Young Comprix für ihre Kurzfilm-Projekte. 'Healthcare Marketing' fragte die beiden nach dem Hintergrund ihrer Kreationen. In diesem Beitrag geht es um das Projekt von Blum, der mit seiner Bachelorarbeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg 'Circular Insanity– emotions of a bipolar person – an experimental short' gewann. Um das Projekt der zweiten Gewinnerin Maier geht es in einem weiteren Beitrag.

Der Kurzfilm ist unter diesem Link auf der Plattform Vimeo verfügbar.

 

Healthcare Marketing: Wie ist die Idee zu dem Projekt entstanden?

Niklas Blum: Mir war schon zu Beginn der Themenfindungsphase für meine Bachelorarbeit klar, dass ich mich gerne mit der menschlichen Psyche auseinandersetzen würde, da mich diese schon immer fasziniert hat. Der Fokus auf das Thema bipolare affektive Störung entwickelte sich dann durch das Buch ‚Die Welt im Rücken‘ von Thomas Melle, welcher mich mit seiner autobiografischen Auseinandersetzung mit der Krankheit tief beeindruckt hat. In meiner Research zu dem Thema beschäftigte ich mich dann verstärkt mit den volatilen, emotionalen Extremen, die eine bipolare Störung mit sich bringen kann, welche sich doch erheblich in Drastik und Willkür von dem unterscheidet, was neurotypische Personen erleben. Hieraus ergab sich dann meine Forschungsfrage: Wie lässt sich etwas verständlich machen, das sich der durchschnittlichen Wirklichkeitserfahrung der meisten entzieht? ‚Circular Insanity‘ ist der Versuch, diese Frage zu beantworten und die Zustände einer bipolaren Störung – Euthymie, Manie und Depression – in filmische Bilder zu übersetzen, welche ohne erklärend zu wirken, dem Betrachter einen Einblick in das innere Geschehen bipolarer Personen gewähren, und deren Gefühlswelt mit Bild und Ton emotional-emphatisch erfahrbar zu machen. Ziel ist es, Aufklärung durch Empathie zu begünstigen, sowie zum Abbau von Stigmen gegenüber dem Krankheitsbild der Bipolarität wie auch gegenüber Neurodivergenz im Allgemeinen beizutragen.

Niklas Blum möchte mit seinem Kurzfilm für Empathie mit Betroffenen der Bipolaren Störung werben - Foto: privat

Healthcare Marketing: Was war die wertvollste Erfahrung an dem Projekt? Worin bestanden die größten Herausforderungen bei der Umsetzung?

Blum: Die größte Herausforderung, wie auch die wertvollste Erfahrung, sind beide dem Umstand geschuldet, dass ich keinen direkten Kontakt zu einer bipolaren Person hatte. Aus der Not heraus fing ich an, in Foren Kontakte zu sammeln und Umfragen zu streuen, welche dann die spätere Gestaltung des Films maßgeblich informierten. Trotz, oder vielleicht auch gerade wegen der Anonymität, die das Internet bietet, war ich im Austausch mit reellen Personen aus vielen Ecken der Welt. Als sich dann manche bedankten, dass jemand ohne professionellen Anreiz oder persönlichem Leidensdruck sich mit ihnen und ihren Gedanken und Gefühlen auseinandersetzt, hat mich das durchaus berührt und darin bestärkt, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit verdient. Die Darstellung der Krankheit im Film ist letztendlich ein Median aus allen mit mir geteilten Erfahrungen und bietet gerade durch diese Entpersonalisierung Raum für empathische Assoziation.

 

Healthcare Marketing: Was begeistert Dich an Werbung und Kreation?

Blum: Kreatives Denken ermöglicht es, einen Umstand oder ein Problem aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und einen Ansatz zu entwickeln, welcher bestenfalls zu einer Verbesserung des Umstandes beiträgt. Der kommerziellen Werbelandschaft stehe ich heute in Teilen sehr kritisch gegenüber, da zu viel kreative Energie darauf verwendet wird, Produkte zu bewerben, die auf verschiedenen Ebenen schädlich sind. Gute Werbung und Kreation geht für mich mit einer ehrlichen Haltung und einem Bewusstsein für die eigene Verantwortung einher. Wenn am Ende einer Kampagne oder eines Produkts auch ein tatsächlicher sozialer oder ökologischer Mehrwert steht, dann bin ich begeistert.

 

Weiterlesen in Print

Eine ausführliche Darstellung der Gewinner und Finalisten des Comprix 2023 sowie ein Interview mit den Ausrichtern des Wettbewerbs und vieles mehr findet sich in einem Sonderheft von 'Healthcare Marketing'. Neben den Gewinnern widmet sich die Ausgabe auch dem Thema KI und Kreativität. 

Diese Ausgabe stellen wir Ihnen als PDF zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Hier gibt es einen Überblick über alle Gewinner des diesjährigen Comprix: Das sind die Gewinner beim Comprix 2023

Der Beitrag zu der zweiten Gewinnerin Julia Maier ist hier abrufbar.

 

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