Julia Vanessa Maier gewann mit ihrem Projekt 'Mis(s)understood Bodies' den Young Comprix 2023 - Foto: Julia Vanessa Maier

Julia Vanessa Maier gewann mit ihrem Projekt 'Mis(s)understood Bodies' den Young Comprix 2023 - Foto: Julia Vanessa Maier

Kreativwettbewerbe

Comprix 2023: Nachwuchs überzeugt mit Kurzfilmen

Nachwuchstalente zu finden, ist ein Thema, das die gesamte Branche umtreibt. Davon sind auch die Healthcare-Agenturen und -Unternehmen nicht ausgenommen. Gleichzeitig gibt es großes Potenzial, dem der Comprix-Beirat mit einem eigenen Nachwuchspreis eine Plattform bieten will. 2023 verlieh der Beirat zum vierten Mal den Young Comprix, der sich an Auszubildende und Studierende richtet, die eigenständig eine Healthcare-Kreation erstellten. Unter anderem soll die Auszeichnung junge Kreative auf die Möglichkeiten in der Healthcare-Branche aufmerksam machem, die durch ihre starke Reglementierung oftmals nicht die erste Wahl beim Eintritt in das Berufsleben darstellt.

In diesem Jahr erhielten Julia Vanessa Maier und Niklas Blum den Young Comprix für ihre Kurzfilm-Projekte. 'Healthcare Marketing' fragte die beiden nach dem Hintergrund ihrer Kreationen. In diesem Beitrag geht es um das Projekt von Maier, die mit ihrer Masterarbeit an der Freien Universität Bozen gewann. Für 'Mis(s)understood Bodies' animierte sie in drei kurzen Filmen die Leidensgeschichten dreier Frauen, die die Erfahrung eint, von Medizinern nicht ernst genommen worden zu sein und thematisiert damit die Phänomene Gender Health Gap und Medical Gaslighting. Um das Projekt des zweiten Gewinners Blum geht es in einem weiteren Beitrag.

Hier geht es zu dem Vimeo-Profil der Gewinnerin Julia Vanessa Maier.

 

Healthcare Marketing: Wie ist die Idee zu dem Projekt entstanden?

Julia Vanessa Maier: Ich selbst habe einige Erfahrungen mit dem sogenannten Medical Gaslighting in milderer Form machen müssen. Auch einige Freundinnen berichteten immer wieder davon, wie sie mit ihren Beschwerden bei Ärztinnen und Ärzten nach Hilfe suchten und diese nicht fanden, sogar teilweise jahrelang auf eine Diagnose warten mussten. Sie wurden oft damit abgetan, dass die unterschiedlichsten Beschwerden normal seien bei jungen Frauen, es nur an der Periode liege oder gar psychosomatisch seien. Lange habe ich das alles nicht aktiv wahrgenommen. Da dieser mal mehr und mal weniger unterschwellige Sexismus leider für viele Frauen und weiblich gelesene Personen zum Alltag gehört und irgendwann normal wird. Bis ich eines Tages online über den Begriff 'Gender Health Gap' gestolpert bin. Erst dann habe ich begriffen, dass das keine vereinzelten Erfahrungen sind, sondern das Resultat eines patriarchalen Gesundheitssystems, das auf einer cismännlichen Normativität basiert. So entschloss ich mich, diese Problematik zum Thema meiner Masterarbeit zu machen.

Julia Vanessa Maier überzeugte den Comprix-Beirat mit animierten Kurzfilmen - Foto: privat

 

 

Healthcare Marketing: Was war die wertvollste Erfahrung an dem Projekt? Worin bestanden die größten Herausforderungen bei der Umsetzung?

Maier: Das wertvollste war zugleich die größte Herausforderung: Der direkte Kontakt und Austausch mit zum Teil chronisch kranken Patientinnen. Ich durfte unheimlich tolle, starke Personen treffen und durch sie lernte ich viel über unterschiedlichste Erkrankungen: Zum Beispiel die in der Forschung lange vernachlässigte 'Frauenkrankheit' Endometriose; wie sich ADHS bei Frauen anders äußert als bei Männern, daher lange undiagnostiziert bleibt und zu Folgeerkrankungen führt; oder wie die vor allem betroffenen Frauen und weiblich gelesenen Personen der schweren neuroimmunologischen Erkrankung ME/CFS trotz der symptomatischen Abgrenzung zu psychischen Erkrankungen, noch immer oft mit der Aussage abgetan werden, die Ursache ihres Leidens sei psychosomatisch. Viele Erkenntnisse haben mich wütend gemacht, mich abends nicht schlafen lassen. Gleichzeitig haben mich diese Personen enorm inspiriert, was am Ende zu drei sehr unterschiedlichen aber kraftvollen Kurzfilmen geführt hat.

Healthcare Marketing: Kannst Du Dir vorstellen, weiter im Bereich Healthcare kreativ zu sein?

Maier: Die Veröffentlichung meines Masterprojekts 'Missunderstood Bodies' hat mir einige Projekt-Anfragen im Bereich der (Frauen-)Gesundheit und der Illustration eingebracht. Darüber bin ich sehr dankbar und ich hoffe auch weiterhin in dieser Nische tolle Projekte mit inspirierenden Personen umsetzen zu dürfen.

 

Weiterlesen in Print

Den vollständigen Beitrag zu den Gewinnern des Young Comprix sowie eine Auflistung der Finalisten gibt es in einem Sonderheft von 'Healthcare Marketing'. Es enthält eine ausführliche Darstellung der Gewinner und Finalisten aus des Comprix 2023 und widmet sich dem Thema KI und Kreativität.

Diese Ausgabe stellen wir Ihnen als PDF zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Hier gibt es einen Überblick über alle Gewinner des diesjährigen Comprix: Das sind die Gewinner beim Comprix 2023

Der Beitrag zu dem zweiten Gewinner Niklas Blum ist hier abrufbar.

 

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