Der Frauennotruf Frankfurt betont mit der Kampagne 'Hol Dir Hilfe': Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall, deshalb sollte eine ärztliche Versorgung immer schnell erfolgen - Foto: Frauennotruf Frankfurt
Die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt hat die Social-Media-Kampagne 'Hol Dir Hilfe' gestartet. Sie soll Betroffene, aber auch die gesamte Gesellschaft dafür sensibilisieren, dass Frauen und Mädchen nach einer erfolgten Vergewaltigung medizinische Hilfe in Anspruch nehmen sollten. Entwickelt wurde die Pro-Bono-Kampagne von VMLY&Rx, Neu-Isenburg, die den Frauennotruf Frankfurt seit 2005 bei der Kommunikation unterstützt.
Angela Wagner, Leiterin der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt, erklärt: "In den vergangenen Monaten waren aufgrund von Corona die Zugänge in die Krankenhäuser zum Teil leider nur eingeschränkt verfügbar. Hinzu kam die Befürchtung Betroffener sich dort anzustecken. Jetzt, wo die Vereinbarung von Notfall- und Untersuchungsterminen wieder unkompliziert möglich ist, möchten wir über alle Informationskanäle hinweg über die Möglichkeit der medizinischen Soforthilfe nach einer Vergewaltigung, die ohne polizeiliche Anzeige in Anspruch genommen werden kann, aufklären."
Das Team um die VMLY&Rx-Geschäftsführer Roger Stenz und Uwe Marquardt hat gemeinsam mit der Filmproduktion Seed insgesamt sieben Kurzfilme mit ehrenamtlichen Darstellerinnen produziert. Sie sollen Frauen und Mädchen ab 14 Jahren ansprechen. "Über die ehrenamtliche Beteiligung haben wir uns sehr gefreut, denn nur dadurch wurde diese Produktion möglich", so Wagner. "Wir wissen, dass der Weg in ein Krankenhaus viel Kraft und Mühe kostet. Mit den Videos wollen wir diesem Schritt eine positive Bestärkung mitgeben. Ich nehme diese Mühe auf mich, weil ich mir wichtig bin."
Die Ausspielung der Filme wird im ersten Schritt über Facebook und Instagram erfolgen. Die Landingpage unter soforthilfenach-vergewaltigung.de dient als Content Hub, um weitere Informationen und wichtige Adressen der Anlaufstellen zu erhalten. Die Kurzfilme sollen auch die Gesellschaft insgesamt für das Thema sensibilisieren, so dass betroffene Frauen und Mädchen im Bedarfsfall von möglichst vielen Quellen aus ihrem Umfeld von der "Soforthilfe nach Vergewaltigung" erfahren und sich Unterstützung suchen.