Pharmamarkt
Erste drei Quartale 2023 mit moderatem Wachstum
Im Pharmamarkt Deutschland haben sich die Segmente in den ersten neun Monaten 2023 unterschiedlich entwickelt. Das zeigt der der 'IQVIA Marktbericht' zum dritten Quartal 2023. Diesen legt IQVIA mit deutschem Standort in Frankfurt vor, ein Unternehmen mit Spezialisierung auf Analytik, Consulting, Technologielösungen und klinische Auftragsforschung.
Demnach ist der Umsatz mit Arzneimitteln im gesamten Pharmamarkt – Apotheke und Klinik – in den ersten drei Quartalen des Jahres um 5,8 Prozent gewachsen. Der Absatz ist um leichte 1,3 Prozent zurückgegangen. Insgesamt wurden 74,5 Milliarden Zähleinheiten wie Tabletten, Kapseln, Hübe, Portionsbeutel etc. im Wert von über 44 Milliarden Euro an Patienten abgegeben, berichtet IQVIA. Basis für die Umsatzangaben zu den beiden Kanälen Klinik und Apotheke sind berechnete Preise respektive der Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers ohne jegliche Abzüge.
Abbildung: Umsatz und Absatz im deutschen Pharma-Gesamtmarkt
Im Vergleich der beiden Vertriebskanäle Apotheke und Klinik hat letzterer in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 sowohl nach Umsatz als auch Absatz zulegen können - Grafik: IQVIA
Richtet sich der Blick auf den Apothekenmarkt mit Arzneimitteln, so lautet das Resümee der Analytiker: Der Apothekenmarkt inklusive Impfstoffen und Testdiagnostika verbucht im Dreivierteljahr 2023 ein leichtes Umsatzwachstum (plus 1,9 Prozent) bei moderatem Absatzrückgang (minus 2,7 Prozent). Der Umsatz beläuft sich in den neun Monaten auf ein Volumen von 35,1 Milliarden Euro. Diese Berechnung bezieht sich auf den Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers abzüglich des Herstellerabschlages sowie gemeldeter Rabatte aus Erstattungsbeträgen nach §130b SGB V, ohne Berücksichtigung von Einsparungen aus Rabattverträgen.
Im Segment der rezeptpflichtigen Präparate (Rx) zeigt sich hierbei ein Umsatzwachstum um 2,4 Prozent auf ein Volumen von rund 30,6 Milliarden Euro in den neun Monaten, und eine Absatzsteigerung um 1,9 Prozent auf 587 Millionen Packungen.
Im Segment der rezeptfreien Arzneimittel dagegen beobachtet IQVIA eine gesunkene abgegebene Menge. Der Absatz sinkt um 6,4 Prozent gegenüber Vorjahr. Auch der Umsatz verringert sich von Januar bis einschließlich September 2023 leicht um ein Prozent auf ein Volumen von 4,5 Milliarden Euro.
Abbildung: Die Entwicklung bei den OTC-Arzneimitteln ohne weitere rezeptfreie Produkte
Seit dem Sommer 2023 ist der OTC-Umsatz monatlich jeweils niedriger ausgefallen als im Vorjahresmonat - Grafik: IQVIA
Hinsichtlich des weiter gefassten OTC-Marktes mit rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimitteln deutet die Auswertung auf einen positiveren Trend hin. Zu den hier einbezogenen Nichtarzneimitteln gehören etwa Mineralstoffpräparate, Arzneitees, Hustenbonbons, Hautschutzcremes etc. In diesem deutschen OTC-Gesamtmarkt steigt der Umsatz bei Offizinen und Versandapotheken von Januar bis September 2023 um 9,6 Prozent auf 8,17 Milliarden Euro. Der Absatz erhöht sich verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ebenfalls, und zwar um 3,8 Prozent auf ein Volumen von 730 Millionen Packungen.
Der Versandhandelsmarkt der rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimittel legt im Dreivierteljahr 2023 nach Wert um fünf Prozent auf knappe 2,7 Milliarden Euro zu, die online abgesetzte Menge steigt um zwei Prozent auf 228 Millionen Packungen.
Ähnliche Beiträge:
November 2023: Umfrage- und Kaufverhalten von OTC-Shoppern differieren
November 2023: Bepanthen und Nivea zählen zu 'Marken des Jahres'
November 2023: OTC-Shopper assoziieren Kauforte unterschiedlich
November 2023: "Es wächst der Kampf um Aufmerksamkeit von HCPs"
August 2023: IQVIA beobachtet im ersten Halbjahr 6,4 Prozent Wachstum
Natascha Przegendza 27.11.2023