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Foto: Alexander Raths / Fotolia

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Arzneimittelversorgung

Viele Deutsche befürchten anhaltende Lieferengpässe

Die Lieferschwierigkeiten bei Medikamenten bereiten Bundesbürgern Sorgen. 74 Prozent rechnen damit, dass die Engpässe nicht nur kurzfristiger Natur sind, sondern auch künftig anhalten werden. 55 Prozent befürchten, dass sie oder ihre Familie im Krankheitsfall auf notwendige Medikamente verzichten müssen. Das berichtet die mhplus Betriebskrankenkasse mit Sitz in Ludwigsburg auf Basis einer Online-Umfrage, die im Mai 2023 unter 1.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren erfolgte. Zum Hintergrund erläutert die Kasse, derzeit melde das Institut für Arzneimittel und Medizinprodukte bei rund 480 Medikamenten Lieferengpässe, darunter Fiebersäfte, Schmerzmittel, Antibiotika oder Krebsmedikamente. Es kommentiert Daniela Wolf – sie ist bei der mhplus eine Expertin für den Bereich Arzneimittel: "Die angespannte Lage auf dem Arzneimittelmarkt zeigt Wirkung in der Bevölkerung. Die Menschen spüren den Mangel jetzt seit vielen Monaten, entsprechend wachsen die Sorgen."

Den vorgestellten Umfrageergebnissen nach, zeigen sich vor allem Frauen besorgt über die Mangellage bei Arzneimitteln. Unter ihnen haben 61 Prozent Angst davor, im Krankheitsfall auf notwendige Medikamente verzichten zu müssen. Bei den Männern liegt der Wert mit 49 Prozent deutlich darunter.

Zwar gelinge es bei Lieferengpässen, die Patientinnen und Patienten kurzfristig mit einem ähnlich wirkenden Medikament eines anderen Herstellers zu versorgen oder Restbestände aus einer anderen Apotheke zu bekommen, erörtert die mhplus. Einige Krankenkassen übernähmen zudem Mehrkosten für einige in der Apotheke hergestellte Rezepturen. Dennoch befürchteten 51 Prozent der Befragten, weniger wirksame Medikamente zu erhalten.

Weiter berichtet die Betriebskrankenkasse, als Reaktion auf den Arzneimittelmangel in den vergangenen Monaten hätten viele Bundesbürger ihr Verhalten geändert – sie versuchten, selbst für den nächsten Engpass vorzusorgen. 66 Prozent gäben an, ausreichend Medikamente gegen Fieber und Schmerzen zu Hause gelagert zu haben, 60 Prozent gingen deutlich sparsamer mit Arzneimitteln um, und ein Viertel horte Tabletten, Zäpfchen & Co. 45 Prozent nähmen sogar Medikamente ein, deren Haltbarkeitsdatum bereits abgelaufen sei.

Gleichzeitig würden auch Medikamente verschwendet. Bei 37 Prozent lägen zuhause Medikamente herum, für die es keine Verwendung gebe. Und jeder Vierte löse vom Arzt ausgestellten Rezepte zwar ein, nehme sie dann aber nicht. 

Hinsichtlich der Marktsituation verspreche die Bundesregierung zwar Abhilfe mit einem neuen Gesetz, das dazu beitragen soll, künftige Lieferengpässe insbesondere bei Generika und Kinderarzneimitteln zu vermeiden. Doch bislang habe das nicht dazu beigetragen, die Sorgen der Bundesbürger zu zerstreuen. 57 Prozent fehle aktuell das Vertrauen in das deutsche Gesundheitswesen, legt die mhplus dar.

 

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