Foto: Oksana Vikhrova / Fotolia

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Pharmamarkt Deutschland

Arzneimittel-Absatz hat 2023 in Apotheken nachgegeben

Auf dem Pharmamarkt Deutschland ist im Gesamtjahr 2023 zwar der Brutto-Umsatz mit Arzneimitteln gestiegen, doch bei der abgesetzten Menge zeigte sich derweil kein Aufschwung. Das lässt sich dem IQVIA-Marktbericht zur 'Entwicklung des deutschen Pharmamarktes im Jahr 2023' entnehmen, der jetzt erschienen ist. IQVIA als ein US-amerikanisches Unternehmen für Analytik, Technologielösungen und klinische Auftragsforschung – mit deutscher Niederlassung in Frankfurt am Main – analysiert darin den Markt auf verschiedenen Ebenen. In der Gesamtmarkt-Betrachtung geht es um den Klinik-Umsatz zu bewerteten Klinikpreisen sowie um den Apotheken-Umsatz inklusive Impfstoffen zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers, ohne Berücksichtigung von Zwangsrabatten und Einsparungen aus Rabattverträgen. Der Absatz errechnet sich in Zähleinheiten (ZE) wie Kapseln, Hübe, Portionsbeutel et cetera. IQVIA resümiert: "Im Kalenderjahr 2023 steigt der Umsatz mit Arzneimitteln im gesamten Pharmamarkt um 5,7 Prozent. Der Absatz geht um zwei Prozent zurück. Insgesamt wurden 100 Milliarden Zähleinheiten im Wert von fast 60 Milliarden Euro an Patienten abgegeben. Die Umsatzentwicklung erweist sich im Kliniksegment im vergangenen Jahr als fast doppelt so hoch wie im Apothekenbereich."

Abbildung: Entwicklung des deutschen Pharma-Gesamtmarkts 2023


In 2023 hat das Kliniksegment 14 Prozent des gesamten Brutto-Umsatzes ausgemacht, dabei sind in diesem Teilmarkt die Arzneimittelverkäufe um mehr als zehn Prozent gestiegen, während das Apothekensegment eine Umsatzsteigerung um fünf Prozent aufweist - Grafik: IQVIA

 

Die nähere Betrachtung des Apothekenmarkts – mit anderer Berechnungsbasis – verdeutlicht, dass dort der Absatz von März bis Dezember nicht mehr die Werte aus den Vorjahresmonaten übertreffen konnte. Es geht auf der Betrachtungsebene des Apothekenmarktes um den Absatz in Packungen, sowie um den Umsatz nach Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers, aber abzüglich Hersteller-Zwangsrabatten im GKV-Markt, wenngleich ohne Berücksichtigung der Einsparungen aus Rabattverträgen nach § 130a SGB V. Die Daten zum Versandhandel sind integriert. 

"Der Apothekenmarkt verbucht im Jahr 2023 ein leichtes, einstelliges Umsatzwachstum von knappen zwei Prozent. Es wurden circa 1,7 Milliarden Packungen – minus vier Prozent verglichen mit dem Vorjahr – im Wert von 47,5 Milliarden Euro, inklusive Impfstoffe und Testdiagnostika, an Patienten abgegeben", fasst IQVIA zusammen und ordnet ein: "Die rückläufige Absatzveränderungsrate des Jahres 2023 kann als moderat bezeichnet werden, da sie nur in zwei Monaten, nämlich Juli sowie Dezember, einen zweistelligen Minuswert überschreitet."

Abbildung: Monatliche Umsatz- und Absatztrends im Apothekenmarkt 2023


Im Juli und Dezember 2023 ist die abgesetzte Packungszahl im Apothekenmarkt um mehr als zehn Prozent geringer ausgefallen als in den Vergleichsmonaten 2022 - Grafik: IQVIA

 

Für die Segmente Rx und OTC innerhalb des Apothekenmarkts fällt die Bilanz unterschiedlich aus. Während im Rx-Markt sowohl Absatz als auch Umsatz ein positives Vorzeichen im Gesamtjahr 2023 aufweisen, sind im OTC-Markt mit den rezeptfreien Arzneimitteln der Absatz und der Umsatz zurückgegangen.

"Das Marktsegment der rezeptpflichtigen Präparate wächst 2023 um 2,6 Prozent nach Umsatzzunahme, während der Absatzzuwachs nur geringläufig zunimmt um ein Prozent. Dies entspricht einem Marktvolumen von 41,4 Milliarden Euro beziehungsweise rund 791 Millionen Packungen", berichtet IQVIA und konstatiert hinsichtlich des OTC-Segments: "Im Jahr 2023 wurden fast 903 Millionen Packungen rezeptfreie Arzneimittel abgegeben, was einem Rückgang von acht Prozent gegenüber Vorjahr entspricht. Der Umsatz sinkt um 2,3 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro."

Richtet sich der Blick daneben auf den erweiterten OTC-Markt mit rezeptfreien Arznei- und auch Nichtarzneimitteln wie Mineralstoffpräparaten, Arzneitees, Hustenbonbons oder Hautschutzcremes, so stehen für Apotheken und Versandapotheken jedoch Zuwächse unterm Strich. Laut dem IQVIA-Marktbericht beläuft sich der Umsatz 2023 auf 11,2 Milliarden Euro und somit 6,7 Prozent mehr als in 2022 mit damals 10,5 Milliarden Euro. Der Absatz bewegt sich um 0,5 Prozent aufwärts auf ein Volumen von 1,004 Milliarden Packungen. Von 2021 auf 2022 hatte der Absatz noch um zwölf Prozent höher springen können von 892 Millionen auf 999 Millionen Packungen in 2022.  

Des Weiteren beleuchtet IQVIA in seinem Marktbericht die Trends im OTC-Geschäft der Online-Apotheken. Der Versandhandelsmarkt an rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimitteln legt demzufolge im Jahr 2023 nach Wert um vier Prozent auf ein Volumen von rund 3,2 Milliarden Euro zu, und nach Menge wächst er um knapp zwei Prozent auf 276 Millionen Packungen. 

 

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