Foto: evgenyb / Fotolia

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OTC-Markt

Segment der rezeptfreien Phytopharmaka hat sich erholt

Der Markt für OTC-Phytopharmaka wurde stark von der Coronapandemie beeinflusst. Doch 2022 haben sich Absatz und Umsatz wieder auf das Niveau von 2019 angeglichen. Das zeigt die neue Sonderpublikation 'Markt für Phytopharmaka in Deutschland', vorgelegt vom BPI – Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, Berlin. Mit der Broschüre ergänzt der Unternehmerverband die zuvor in den 'OTC-Daten 2023' aufbereiteten Daten um eine nähere Betrachtung des Segments der pflanzlichen Arzneimittel. Phytopharmaka sind definiert als Arzneimittel, die ausschließlich Zubereitungen aus Pflanzen oder Pflanzenteilen als wirksame Bestandteile enthalten. Sie bestehen aus verschiedenen Inhaltsstoffen, die in ihrer Gesamtheit den Wirkstoff eines pflanzlichen Arzneimittels bilden. Isolierte Einzelstoffe, auch wenn sie pflanzlichen Ursprungs sind, zählen nicht zu den Phytopharmaka. Der BPI beleuchtet den Teilmarkt anhand der Daten von Insight Health sowie DatamedIQ.

Das Segment besteht zum großen Teil aus den pflanzlichen Erkältungsmitteln: In 2022 gehörten über 48 Prozent der abgesetzten Phytopharmaka-Packungen zu den Husten- und Erkältungspräparaten. Von den weiteren führenden Präparategruppen im Segment heben sich mit einem Anteil von acht Prozent die Antacida, Antiflatulentia, Ulcustherapeutika ab – und somit Produkte aus dem Themenfeld Magen-Darm.

Abbildung: Eine Segment-Übersicht


Unter den abgesetzten Packungen an OTC-Phytopharmaka entfallen 2022 beispielsweise jeweils fünf Prozent auf Urologika und Psycholeptika - Grafik: BPI, Quellen: Insight Health, DatamedIQ

In 2020 und 2021 kam es laut Auswertung zu einem deutlichen Rückgang der abgegebenen Packungen an Phytopharmaka. Der Absatz reduzierte sich 2020 von 122 Millionen Packungen im Vorjahr auf dann 104 Millionen Packungen. In 2021 ließ der Absatz noch etwas weiter nach auf 97 Millionen Packungen. Das bedeutete gegenüber 2019 insgesamt einen Rückgang um 20,5 Prozent. Doch 2022 stiegt der Absatz wieder auf 121 Millionen Packungen an. Während das Volumen insgesamt fast so hoch ausfiel wie vor der Pandemie, konnte der Versandhandel etwas mehr von der Erholung in 2022 profitieren und setzte 22 Millionen Packungen ab (2019: 19 Millionen). Die stationären Apotheken konnten 99 Millionen Packungen vertreiben (2019: 103 Millionen).

Abbildung: Die Absatzentwicklung bei Phytopharmaka


82 Prozent der in 2022 abgesetzten OTC-Phytopharmaka gingen in stationären Apotheken über den Tresen - Grafik: BPI, Quellen: Insight Health, DatamedIQ

Der Umsatz mit Phytopharmaka im deutschen OTC-Markt sank zunächst von 1,54 Milliarden Euro in 2019 auf danach 1,40 Milliarden Euro in 2020 sowie 1,38 Milliarden Euro in 2021. Im Vergleich von 2021 mit 2019 entsprach das einem Umsatzrückgang um rund 10,4 Prozent. Bei der positiven Entwicklung in 2022 stieg der Umsatz auf 1,65 Milliarden Euro und konnte das Niveau aus 2019 leicht übertreffen. Dabei verbesserte sich der Phytopharmaka-Umsatz im Versandhandel von 308 Millionen Euro in 2019 auf 383 Millionen Euro in 2022 (rund 24 Prozent Steigerung), und in stationären Apotheken erhöhte er sich von 1,24 Milliarden Euro in 2019 auf dann 1,27 Milliarden Euro in 2022 (rund drei Prozent Zuwachs).

Abbildung: Die Umsatzentwicklung bei Phytopharmaka


Der Anteil des Versandhandels am Umsatz mit OTC-Phytopharmaka stieg von 20 Prozent in 2019 auf 23 Prozent in 2022 - Grafik: BPI, Quellen: Insight Health, DatamedIQ

Über generelle Marktfaktoren im Segment der Phytopharmaka heißt es in der BPI-Broschüre: "Die Pandemie und die geopolitischen Konflikte der letzten Jahre zeigen, dass sich das Risiko unterbrochener Lieferketten erhöht und die Gefahr von Lieferengpässen größer wird. Das wird durch zusätzliche Faktoren wie Inflation, erhöhte Energiekosten und Erzeugerpreise und gleichzeitig staatliche Kostendämpfungsmaßnahmen wie etwa ein Preismoratorium verstärkt."

Der Herstellerverband hebt die Bedeutung des Segments hervor: "Das Fehlen geeigneter Arzneimittel, wie es auch die Lieferengpässe und die Versorgungslücke bei Kinder-Fiebersäften 2022-2023 gezeigt haben, steigt. Als Folge wird der Therapiepluralismus, also die Vielfalt und Verfügbarkeit verschiedener Therapierichtungen, immer wichtiger. Entsprechend war mit Blick auf die Versorgungssicherheit die Verfügbarkeit von pflanzlichen Arzneimitteln eine wichtige Therapiealternative unter anderem bei der Behandlung von fiebrigen Erkältungskrankheiten."

 

 

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