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Foto: Yeko Photo Studio / Fotolia

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Studien

KBV stellt verstärkte Digitalisierung in Praxen fest

Die Digitalisierung in den Praxen hat in vielen Bereichen weiter deutlich Fahrt aufgenommen. Dieses Fazit zieht die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Berlin, aus Ergebnissen vom 'PraxisBarometer Digitalisierung 2023'. Die Befragung hat das IGES Institut zum sechsten Mal durchgeführt. Sie fand im Zeitraum vom 4. September 2023 bis zum 22. Oktober 2023 statt und es haben 3.165 Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten daran teilgenommen.

Die Resultate belegen einen deutlichen Zuwachs der Kommunikation von Niedergelassenen untereinander. Hier ist insbesondere ein starker Anstieg des Anteils des E-Mail-Dienstes 'Kommunikation im Medizinwesen' (KIM) an der digitalen Kommunikation zu verzeichnen. Innerhalb eines Jahres hat sich der Anteil der Praxen, die KIM-Nachrichten an andere Praxen versenden, von 20 auf 38 Prozent fast verdoppelt. Auch bei den digitalen Angeboten der Praxen an ihre Patientinnen und Patienten ist in allen Bereichen eine Zunahme zu verzeichnen, berichtet die KBV.

Grafik: Nutzung von KIM-Nachrichten an andere Praxen


Fast verdoppelt hat sich der Anteil der Praxen, die Nachrichten via KIM-Dienst versenden, zum Beispiel E-Arztbriefe - Grafik. KBV

Aus dem IGES-Kurzbericht lässt sich hinsichtlich des digitalen Datenaustauschs in der ambulanten Versorgung entnehmen: In der jüngsten Befragung 2023 geben 41 Prozent der Arztpraxen an, Befunddaten zu empfangen, im Vorjahr waren es nur 26 Prozent. Des Weiteren empfangen 63 Prozent der Arztpraxen den E-Arztbrief (2022: 35 Prozent). Auch der Anteil der Arztpraxen, die diese Dokumente versenden, stieg weiter an. Unter den Kommunikationsarten ist das Versenden von Nachrichten via KIM-Dienst stark gestiegen. Häufigste Art der digitalen Kommunikation zwischen Praxen ist wie im vorangegangenen Jahr der Austausch via E-Mail (57 Prozent). Videokonferenzen nutzen zwölf Prozent der Praxen – mit leicht rückläufiger Entwicklung (Vorjahr: 16 Prozent).

Zur Kommunikation mit Patienten hält das IGES-Institut fest: Lag der Anteil der Praxen mit komplett oder mehrheitlich digitalisierter Patientenkommunikation im Jahr 2020 noch bei zwölf Prozent, geben dies 41 Prozent der Befragten im Herbst 2023 an. Hierbei zeigt sich ein höherer Digitalisierungsgrad insbesondere für psychotherapeutische Praxen (56 Prozent) und für Praxen mit einem Altersdurchschnitt des ärztlichen/psychotherapeutischen Personals von unter 50 Jahren (49 Prozent). Die häufigste Art mit Patienten zu kommunizieren ist per E-Mail (68 Prozent der Praxen).

Zudem machen die Praxen ihren Patienten mehr digitale Angebote, konstatiert das IGES-Institut. Verglichen mit dem Vorjahr verordnen Praxen beispielsweise häufiger digitale Gesundheitsanwendungen (Anstieg um sieben Prozentpunkte auf 26 Prozent) und bieten ihren Patienten häufiger die Möglichkeit, Dokumente vor dem Termin digital zu übermitteln (plus 14 Prozentpunkte auf 25 Prozent). Ein Viertel der Praxen (25 Prozent) bietet ihren Patienten mittlerweile die Möglichkeit zur Online-Terminvereinbarung, bei größeren Praxen ist es fast die Hälfte (48 Prozent). Fünf Jahre früher lag der Anteil insgesamt noch bei 14 Prozent. Derweil liegt der Anteil der Praxen, die ihren Patienten Videosprechstunden anbieten, über die letzten Jahre stabil bei 37 Prozent.

Insgesamt ist zu beobachten: Rund die Hälfte der Praxen beschreibt sich selbst als sehr aufgeschlossen gegenüber digitalen Innovationen beziehungsweise der Nutzung neuer digitaler Anwendungen (plus zehn Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr). Die Vorteile digitaler Anwendungen für die eigene Praxis bewerten die Befragten allerdings gering, merkt das IGES-Institut an. Demnach erwarten lediglich 13 Prozent bis 20 Prozent der Befragten Verbesserungen im Hinblick auf die Qualität der medizinischen Versorgung, den Zeitaufwand des Praxispersonals und des ärztlichen Personals sowie die Handhabbarkeit der Prozesse in der Praxis. Hierbei fällt die Bewertung im Vergleich zum vorangegangenen Jahr für alle vier Aspekte weniger positiv aus. Größere Praxen sehen häufiger die Vorteile digitaler Anwendungen im Vergleich zu anderen Praxen, verdeutlichen die Studien-Macher.

Dr. Sibylle Steiner, Vorstandsmitglied der KBV, kommentiert darüber hinaus: "Die Digitalisierung macht leider immer noch an den Sektorengrenzen Halt." Gerade im Austausch mit den Krankenhäusern sei der Anteil der digitalen Kommunikation weiterhin gering, konkretisiert die KBV anhand der Ergebnisse beim PraxisBarometer 2023. Nur knapp sieben Prozent der Befragten gäben an, dass die schriftliche Kommunikation mit Krankenhäusern nahezu oder mehrheitlich digital erfolgt. Besonders gravierend sei dies angesichts der Tatsache, dass 71 Prozent der Befragten einen großen Anwendungsnutzen in der digitalen Übermittlung von Krankenhaus-Entlassbriefen sehen.

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