Foto: MH / Fotolia

Foto: MH / Fotolia

Online-Apotheken

DatamedIQ sieht Potenzial in 2024 durch E-Rezept-Interesse

Die Digitalisierung im Pharmaversandhandel wird auch 2024 weiter fortschreiten. Mit dieser Perspektive hat der Kölner Anbieter von Daten zum Pharmaversandhandel, DatamedIQ, einen eigenen Ausblick auf den E-Commerce 2024 veröffentlicht. Zahlen zur fortschreitenden Digitalisierung stützen sich dabei auf den vierten 'Healthcare Report' in Zusammenarbeit von DatamedIQ mit dem Hamburger Marktforschungsanbieter Appinio. Am 15. September 2023 haben die Partner eine Umfrage unter 1.008 Personen in Deutschland, im Alter von 16 bis 65 Jahren, durchgeführt. Die Erhebung über die Appinio-App widmete sich der Nutzung von Telemedizin und Online-Apotheken, der Wahrnehmung von E-Rezept und ePA, der Erfahrung mit Lieferengpässen und weiteren Themen wie der aktuellen Arzneimittelverwendung und Gesundheitseinschätzung der Teilnehmenden.

Nach dem 'Healthcare Report' nutzen die meisten Menschen bereits telemedizinische Angebote. Gegenüber vier abgefragten Szenarien sagen im Herbst 2023 nur 26,5 Prozent, sie hätten noch keinen der genannten Services genutzt. In einer früheren Umfrage von Dezember 2021 wählten noch 30,9 Prozent diese Antwortmöglichkeit. Der Anteil der Nicht-Nutzer sinkt demnach im Vergleich vergangener 'Healthcare Reports' weiter. Inzwischen geben 46,1 Prozent an, schon einmal eine Krankenkassen-App genutzt zu haben, daneben griffen 38,1 Prozent schon einmal auf die Online-Terminvereinbarung beim Arzt zurück, außerdem interagierten 37,8 Prozent bereits mit Gesundheits- oder Fitnessapps und 15,4 Prozent verwendeten mal die Online-Sprechstunde beim Arzt oder Therapeuten.

Als weiteren Aspekt der Digitalisierung führt DatamedIQ an: Im Jahr 2024 wird die flächendeckende Nutzung des E-Rezepts eine der wichtigsten Neuerungen in der Pharmabranche darstellen. "Für das nächste Jahr erwarten wir durch die Digitalisierung des Rezeptsystems eine einfachere und schnellere Abwicklung für Kund:innen und Anbieter. Die Stärken des digitalen Rezepts bestehen aus unserer Sicht in der hohen Fälschungssicherheit und der Fehlerreduktion. Ebenso kann das E-Rezept dazu beitragen, die Kundenbindung zu stärken", legen die Kölner dar.

Der 'Healthcare Report' deutet auf eine gestiegene Bekanntheit und ein gestiegenes Interesse unter den Verbrauchern hin. Knapp 82 Prozent der Befragten haben von dem Thema Einführung des elektronischen Rezepts zumindest bereits gehört, ohne genaueres darüber zu wissen, oder verfolgen es sogar aktiv. Im September 2022 waren es erst rund 70 Prozent.

Ähnlich ist es bei der Frage: "Kannst du dir vorstellen, deine Rezepte bei einer Online-Apotheke einzulösen?" Über 82 Prozent der Befragten können sich mit "ja" oder "eher ja" vorstellen, ihre Rezepte online einzulösen. Das sind deutliche 21,8 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr.

Grafik: Interesse an Online-Einlösung von Rezepten


Weniger als 18 Prozent der Befragten können sich nicht oder eher nicht vorstellen, mit dem Rezept in die Online-Apotheke zu gehen - Grafik: DatamedIQ / Appinio 

"Der aktuelle Rx-Patientenstamm der Online-Apotheken ist mit 57 Prozent männlich und setzt sich hauptsächlich durch ältere Menschen zusammen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Digitalisierung des Rezeptsystems völlig neue Kundensegmente eröffnen kann", diskutiert DatamedIQ anhand eigener Zahlen. "Im Jahr 2024 erwarten wir, dass vermehrt junge Menschen das E-Rezept nutzen, insbesondere wenn die Möglichkeiten zur Einlösung optimiert werden."

Laut 'Healthcare Report' haben jüngere und ältere Zielgruppen leicht unterschiedlich ausgeprägte Motive für eine Rezept-Einlösung in der Online-Apotheke. Durchschnittlich nennen 27,7 Prozent aller Befragten bessere Preise oder Rabatte als Hauptgrund für den digitalen Weg. Am zweithäufigsten mit 26,2 Prozent führen die Online-Interessierten den Versand nach Hause an. 23,8 Prozent hoffen auf weniger Aufwand. 14 Prozent sehen bessere Verfügbarkeiten / Lieferbarkeiten als Grund und acht Prozent die diskrete Bestellung ohne persönlichen Kontakt. Hierbei setzen die jüngeren Altersklassen für "weniger Aufwand" auf Online-Apotheken (31 Prozent der 16- bis 24-Jährigen und 25 Prozent der 25- bis 34-Jährigen). Derweil spielt in der älteren Altersklasse der bessere Preis die tragende Rolle (34 Prozent der 55- bis 65-Jährigen geben diese Antwort).

DatamedIQ betrachtet die mögliche Zunahme der Nutzung von E-Rezepten durch jüngere Menschen im Jahr 2024 als Chance für Consumer-Healthcare-Anbieter. "Durch die Digitalisierung können CHC-Hersteller effektiver jüngere Kundensegmente erreichen, die mit digitalen Technologien vertraut sind und diese bevorzugen. Diese Zielgruppe könnte bisher unterrepräsentiert gewesen sein, bietet aber ein großes Potential für Wachstum", erörtert das Unternehmen, ein 2018 gegründetes Joint Venture der DocMorris AG und Redcare Pharmacy N.V., das nach eigenen Angaben mit 19 der Top-25 Online-Apotheken in Deutschland kooperiert, um mit First-Party-Daten und Insights einen Einblick in den Pharmaversandhandel zu geben.

In seinem Ausblick geht das Unternehmen auf weitere Marktthemen ein, zum Beispiel Lieferengpässe und das Preisbewusstsein. "Im Pharmaversandhandel des Jahres 2024 werden sich zwei wesentliche Kundensegmente abzeichnen – die serviceorientierten und die preisorientierten Verbraucher:innen, wobei letztere Gruppe deutlich im Vordergrund steht. Dieser Trend wird vor allem durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die zunehmende Inflation angeheizt."

Anhand von Ergebnissen des 'Healthcare Reports' lässt sich zugleich eine hohe Relevanz von Marken festhalten. Auf die Frage "Wie wichtig ist dir die Marke beim Medikamentenkauf?" reagierten im September 2023 rund 72 Prozent mit "eher wichtig" bis "sehr wichtig". Ein Jahr davor waren es 61 Prozent. Seit Dezember 2021 betrachtet, ergibt sich sogar ein Zuwachs von insgesamt 14 Prozentpunkten.

Grafik: Bedeutung der Marke


Der Anteil der Befragten, die beim Medikamentekauf die Marke "sehr wichtig" finden, ist gegenüber dem Vorjahr von rund 14 auf rund 20 Prozent gestiegen - Grafik: DatamedIQ / Appinio

Ähnliche Beiträge:

Dezember 2023: Das sind die 'OTC-Wachstumschampions 2023'

November 2023: Erste drei Quartale 2023 mit moderatem Wachstum

März 2023: Versandhandel hat 2022 den Anteil am OTC-Markt verteidigt

Januar 2023: Ältere sind eher über E-Rezept informiert als Jüngere

 

 

 

PremiumPartner
Top-Dienstleister für Gesundheitsmarken

Profitieren Sie von Profis für Ihre Kommunikation!

































































































































































































































































Printausgabe

Dental Marketing

01/2024

Best Practice Showroom

'Healthcare Marketing'-Kreativranking

Das 'Healthcare Marketing'-Kreativranking kürt die kreativsten Werbeagenturen der Gesundheitsbranche. Die Rangliste basiert auf gewonnenen Awards von nationalen und internationalen Wettbewerben. Mehr...

Weitere Webseiten