Neues Portal zur Therapiebegleitung 'PatientCare' sucht Investoren

So soll die Nutzer-Oberfläche von Aktiv-plattform.de für die Patienten und Angehörigen aussehen. (Foto: PatientCare)

Thomas Stuke, früherer Geschäftsführer von Bplus–Medical Marketing, hat eine Crowdfunding-Kampagne für sein geplantes Portal 'PatientCare' gestartet. Auf der Website Aktiv-Plattform.de soll ein Content-Angebot entstehen, das Patienten und Angehörige über ihre Erkrankung und den Therapieverlauf aufklärt – und sie darüber hinaus durch kontinuierliche Online-Begleitung motiviert, für ihren Therapieerfolg den Alltag zu ändern. Informationsbeiträge, Erklärvideos und Trainingseinheiten sollen dazu verfügbar sein. Dabei konzentrieren sich die Inhalte auf beratungsintensive Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes oder schwerwiegende Diagnosen wie Krebs. Mithilfe einer Fachredaktion und kooperierenden medizinischen Fachgesellschaften will Stuke neutrale und vertrauenswürdige Informationen gewährleisten. Der Diplom-Biologe Stuke, der u.a. über Pharmaerfahrung als Produktmanager bei Sanofi-Aventis verfügt, hat als Betreibergesellschaft bereits in 2015 die Patienten & Angehörigen GmbH in Berlin gegründet. Zur Realisierung seines Konzepts nutzt er nun die Crowdinvesting-Plattform Aescuvest, die sich auf den Gesundheitsmarkt spezialisiert hat. Interessierte können sich ab einem Investment von 250 Euro daran beteiligen. Die Finanzierungskampagne läuft in den kommenden zwölf Wochen und ist ab einer Summe von 100.000 Euro erfolgreich.

Zielgruppe des Angebots sind Selbstzahler. Künftig würden Patienten jährlich 34 Euro für die Nutzung der Inhalte zahlen. Als Multiplikatoren und Vertriebspartner fungieren dann die behandelnden Ärzte: 'PatientCare' will in den Praxen eine Fläche zur Platzierung eines Aufstellers mieten, der über das Angebot informiert.

Stuke entwickelte das Konzept selbst

Thomas Stuke, Geschäftsführer der Patienten & Angehörigen GmbH: "Ich habe in meinem persönlichen Umfeld erfahren müssen, wie schwer es Patienten und Angehörigen fällt, sich nach einer Diagnose neutral und umfassend zu informieren. Im Internet finden Betroffene alle möglichen Inhalte und Meinungen, können diese jedoch meist nicht einordnen. Was davon trifft auf mich zu? Welche Quellen sind vertrauenswürdig? Was kann ich konkret tun, um das Risiko von Folgeerkrankungen zu senken? Und wie kann ich meinen Partner bei einer anstehenden Therapie unterstützen? Da mir in all meinen Jahren in der Gesundheitswirtschaft keine solche neutrale Informationsquelle begegnet ist, habe ich damals beschlossen, selbst etwas zu tun. Daraufhin habe ich Mitstreiter gesucht und mit der Entwicklung von PatientCare begonnen."

Ärzte hätten in Deutschland durchschnittlich nur etwa acht Minuten Zeit für einen Patienten. Das sei zu wenig, um bei beratungsintensiven Erkrankungen eine angemessene Betreuung zu ermöglichen. "Viele Erkrankungen können Familien und Paare nur als Team meistern. Mit unserem Angebot wollen wir beide, Patienten und Angehörige, so entlasten, dass sie die neue Situation bewältigen können", argumentiert Stuke. "Gespräche mit Ärzten haben gezeigt, dass sie unser Angebot weiterempfehlen würden. Aus der langjährigen Erfahrung in der Gesundheitswirtschaft heraus glauben wir, mit 'PatientCare' und der Aktiv-Plattform eine wichtige Informationslücke zu schließen."

Alexander Riad, Chefarzt Innere Medizin und Kardiologie am DRK-Krankenhaus Teterow "Ein Konzept, wie es die aktiv-plattform bietet, kann entscheidend zum Therapieerfolg beitragen. Ich gehe davon aus, dass das Angebot in den Arztpraxen auf großes Interesse und ein breites Nutzerfeld trifft und somit auch bei Patienten und Angehörigen erfolgreich sein wird."

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Natascha Przegendza 19.06.2017