Gesundheitskonto-Anbieter Vitabook gewinnt Helios Klinikum Krefeld für Piloteinführung

Vitabook präsentiert sich seit April 2017 relauncht (Foto: Screenshot / Vitabook)

Das Online-Gesundheitskonto der Plattform Vitabook ist ab sofort neuer Patientenservice am Helios Klinikum Krefeld. Stationäre Patienten können ihre medizinischen Daten bei der Entlassung auf ein Vitabook-Konto transferieren lassen. Dessen Kosten in Höhe von monatlich 1,95 Euro übernimmt die Klinik dauerhaft. Das Helios Klinikum Krefeld ist damit laut Vitabook ein Pilotanwender in der Klinikgruppe Helios, die zum Gesundheitskonzern Fresenius gehört und ihren Hauptsitz in Berlin hat. Der Standort Krefeld weise bereits einen hohen Digitalisierungsgrad auf.

Alexander Holubars, Geschäftsführer des Helios Klinikums Krefeld: "Unser Lebensumfeld ist längst digital. Auch unsere Patienten wünschen sich eine schnelle Verfügbarkeit von Informationen zu ihrem stationären Behandlungsaufenthalt. Deshalb stellen wir auf Wunsch ab sofort Befunde, Diagnosen und Arztbriefe unmittelbar nach Beendigung eines Aufenthalts in digitaler Form zur Verfügung. Wir sehen darin einen echten Mehrwert für unsere Patienten."

Kay Siercks, Regionalleiter IT der Helios-Region NRW: "Um in ein so innovatives Projekt wie die patientengeführte Gesundheitsakte einzusteigen, braucht es im medizinischen Bereich der Klinik einen hohen Digitalisierungsgrad. Am Helios Klinikum Krefeld sind alle wichtigen Systeme – von der Radiologie, übers Labor bis hin zur Kardiologie – digital am Krankenhausinformationssystem angebunden."

Vitabook ist ein vom Patienten verwaltetes Gesundheitskonto, auf dem z.B. medizinische Daten, Notfallinformationen, aktuelle Vitalwerte, Termin- und Rezeptservices verwaltet werden können. Seit April 2017 präsentiert sich die Plattform relauncht. Die User sollen jetzt von einer Vielzahl zusätzlicher Funktionen profitieren. Neu ist auch die Nutzergebühr von monatlich 1,95 Euro. Zudem adressiert Vitabook das Thema Datensicherheit und basiert alle Services für deutsche Kunden auf die Microsoft Cloud Deutschland. Microsoft biete eine auf die Compliance-Anforderungen des Gesundheitswesens abgestimmte Lösung an. Dazu gehöre eine Speicherung der Anwenderdaten ausschließlich in Deutschland.

Vitabook stellt sich breiter auf

Geschäftsführer des Jesteburger Unternehmens Vitabook GmbH ist Markus Bönig. Er ist auch Gründer des Dienstes Ordermed, das 2016 in Vitabook aufging. Über die Plattform Ordermed können Patienten z.B. Nachfolgerezepte bei ihrem Arzt anfordern und das Medikament in der Apotheke bestellen.

Die neue Plattform Vitabook positioniert sich als "Gesundheitskonto, das wie ein Girokonto funktioniert". Der Patient verwaltet seine Daten mit einer Gesundheitskontonummer, die mit einer Karte verknüpft ist – das kann die Gesundheitskarte der gesetzlichen Krankenversicherung sein oder eine Privatpatientenkarte.

Derzeit treibt Vitabook den Ausbau der Marktpräsenz voran, beispielsweise vereinbarte das Unternehmen im März 2017 eine Kooperation mit dem Software-Anbieter Careon. Der Tübinger E-Health-Spezialist vertreibt u.a. Software für Disease Management-Programme oder ein Personal Gate für das persönliche Gesundheitsmanagement. Künftig will Careon beim Thema elektronische Gesundheitsakten auf die Kompetenzen von Vitabook bauen. Aus Unternehmenssicht ist Vitabook das am weitesten entwickelte System am Markt und der einzige Anbieter mit einer funktionierenden Infrastruktur, um Patienten digital mit Behandlern zu verbinden.

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Natascha Przegendza 02.05.2017