'Gelbe Liste' kooperiert mit Ärztenetzwerk 'Esanum' und startet Orphan Disease Finder

Nutzer der 'Gelben Liste' können auf Basis von Symptomen nach möglichen seltenen Erkrankungen suchen (Foto: MMI)

Das Arzneimittel-Verzeichnis 'Gelbe Liste Pharmindex Online' umfasst ab sofort einen Themenschwerpunkt über seltene Erkrankungen. Dafür entstand in Kooperation mit dem Arztnetzwerk 'Esanum', Berlin, ein Orphan Disease Finder. Das interaktive Tool soll Ärzte bei der Diagnose von seltenen Erkrankungen unterstützen. Mediziner können ein Symptom in eine Suchmaske eingeben. Nach der Auswahl des passenden Begriffs erscheint eine Liste möglicher seltener Erkrankungen. In der dahinterstehenden Datenbank sind mehr als 3.000 Symptome hinterlegt und seltenen Erkrankungen zugeordnet. Innerhalb des Portals 'Gelbe Liste Pharmindex Online' ist dieser Symptom-Check als Teil eines umfassenden Informationsangebotes zum Thema Seltene Erkrankungen gedacht. Der redaktionell verantwortliche Verlag MMI (Medizinische Medien Informations GmbH) aus Neu-Isenburg hat dazu eine Datenbank für ein Verzeichnis seltener Erkrankungen aufgebaut, die künftig noch erweitert werden soll.

Die 'Gelbe Liste Pharmindex Online' informiert in dem neuen Themenschwerpunkt über mehr als 250 seltene Krankheiten: Jeweils sind die Indikationen in kurzen Krankheitsprofilen beschrieben, darin sind Diagnose, Therapie und Prävalenz der Erkrankungen dargelegt. Die auf Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) spezialisierte Redaktion der MMI will ihre Liste seltener Erkrankungen stetig erweitern und verschlagworten. Zu den öffentlich zugänglichen Inhalten gehören Hinweise auf Behandlungszentren und Informationen für Betroffene. Der geschlossene Fachbereich enthält u.a. ein Verzeichnis der Orphan-Arzneimittel nach Indikationen. Darüber hinaus berichtet die Online-Redaktion über Neuzulassungen von Orphan Drugs.

Laut 'Gelbe Liste' leben vier Millionen Menschen mit einer seltenen Erkrankung in Deutschland. Gegenwärtig seien etwa 8.000 Orphan Diseases bekannt. Jährlich kämen 250 neue hinzu und Ärzte ständen bei der Diagnose vor einer besonderen Herausforderung. "Die Fallzahlen für die einzelnen Erkrankungen sind so klein, dass die wenigsten Mediziner eine bestimmte seltene Erkrankung aus eigener Anschauung kennen. Umgekehrt gilt aber auch: In jeder Arztpraxis finden sich Patienten mit einer seltenen Erkrankung. Diese Erkrankungen werden in vielen Fällen nicht schnell genug diagnostiziert", so erläutert der Verlag den Hintergrund für das neue Informationsangebot.

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Natascha Przegendza 03.04.2017