Jeder Siebte nutzt Foren oder Blogs zum Austausch über Krankheiten

Die aktive virtuelle Diskussion über Gesundheitsthemen ist beliebt. 14 Prozent aller Internetnutzer haben sich schon mal in Foren oder Blogs mit anderen Nutzern über Krankheiten ausgetauscht, sechs Prozent sogar mehrfach oder häufig. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom e.V., Berlin. Die Umfrage führte Bitkom Research unter 783 Internetnutzern durch.

Unter den Dialogteilnehmern sehen viele einen persönlichen Nutzen in der Interaktion mit der gesundheitsinteressierten Community. 54 Prozent von ihnen sagen: "Durch den Austausch mit anderen Nutzern fühle ich mich weniger allein mit meinen gesundheitlichen Problemen." Zudem geben 31 Prozent an, dabei schon wertvolle Gesundheitstipps bekommen zu haben.

Besonders die Älteren bringen sich in den Gesundheitsforen und -blogs selbst ein, ergibt die Bitkom-Studie darüber hinaus. Von den Internetnutzern ab 65 Jahren haben sich schon 26 Prozent in Foren oder Blogs mit anderen ausgetauscht. In allen anderen Altersgruppen sind es 13 bis 14 Prozent. Dabei konsultieren Frauen mit 17 Prozent tendenziell häufiger entsprechende Websites als Männer mit 11 Prozent.

Motiv: Leidensgenossen finden, Gefahr: Panikmache

Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom e.V.: "Für kranke Menschen kann der Kontakt zu anderen Betroffenen sehr wertvoll sein. Gerade bei seltenen Erkrankungen oder ausbleibendem Behandlungserfolg ist das Internet eine ideale Möglichkeit, um Leidensgenossen zu finden."

Eine Warnung ist laut dem Bitkom hinsichtlich Situationen angebracht, in denen User sich von anderen in Panik versetzen lassen, etwa aufgrund einzelner Krankheitssymptome. Laut der Umfrage bestätigen 20 Prozent der Nutzer von Gesundheitsforen und -blogs: "Der Austausch mit anderen Nutzern führt dazu, dass ich mir mehr Sorgen über meinen gesundheitlichen Zustand mache als zuvor."

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Natascha Przegendza 27.09.2016