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Bertelsmann Stiftung: Transfer von E-Health-Apps in die Versorgung scheitert an Nutzenfrage und Kostenträger-Akquise


Die Bertelsmann Stiftung startet das Analyseprojekt 'Transfer von Digital-Health-Anwendungen in den Versorgungsalltag'. Die Gütersloher Forschungsteams wollen in sechs Analysephasen herausfinden, wie es künftig mehr Gesundheitsapps und digitale Gesundheitsplattformen auf Versichertenkarte geben könnte. Anfang August 2016 erschien die erste Teilanalyse, die ein Innovationstransfer-Modell zwischen E-Health-Startups und der Versorgungslandschaft in den Blick nimmt. Dabei identifiziert sie die Eintrittshürden der Startups. Alle Analysen stehen auf der Projekt-Website als PDF-Download zur Verfügung. Geplant ist, die fünf weiteren Analysen in den kommenden Monaten zu publizieren. Projektleiter ist Timo Thranberend, Senior Project Manager des Programms 'Versorgung verbessern – Patienten informieren'. Als selbständiger Berater an dem Projekt beteiligt ist Karsten Knöppler, Berlin, der zuletzt für den AOK Bundesverband tätig war.

Die Berstelsmann Stiftung hat sechs zentrale Hürden ausgemacht, die dafür sorgen, dass bislang nur sehr wenige E-Health-Anwendungen im klassischen Gesundheitssystem verankert sind.

Die drei größten Hürden sind:

  • mangelnde Standards zum Nutzennachweis der digitalen Innovationen
  • aufwändige Suche nach Kostenträgern
  • Komplexität der Medizinprodukte-Zertifizierungen.

Des weiteren hinderlich sind fehlende Kompatibilität mit den Systemen und Abläufen der Krankenversicherungen, die fehlende Transparenz des E-Health-Marktes selbst und ein Mangel an spezifischen Förderprogrammen für E-Health-Anwendungen mit Versorgungspotenzial.

Grafik unten: Die sechs Hürden für E-Health-Innovationen auf dem Weg in die Versorgung (Bild: Bertelsmann Stiftung)


Klassische Modelle des Innovationstransfers passen nicht zum Fall E-Health : Versorgung

Timo Thranberend, Projektleiter: "Dem Gesundheitssystem gelingt es noch nicht, aus der Menge der Anwendungen systematisch diejenigen zu identifizieren und zu nutzen, die echte Potentiale für Qualität und Effizienz haben." Auf Seiten der Startups dagegen herrscht der Eindruck vor, ihnen sei der Zugang in das Gesundheitssystem versperrt, stellt das Analyseteam fest. "Viele Gründer entscheiden sich darum für Anwendungen, die sich auf dem zweiten Gesundheitsmarkt direkt an zumeist gesunde Verbraucher richten. Oder sie fokussieren ausländische Märkte", erläutert Thranberend.

Zudem arbeitet die Analyse heraus, inwiefern sich E-Health-Produkte von anderen Innovationen im Gesundheitsmarkt unterscheiden, so dass gewohnte Transfer-Prozesse hier nicht funktionieren. Beispielsweise haben Digital-Health-Anwendungen Release-und-Update-Zyklen von weniger als einem Jahr, während Arzneimittel die Zulassung für Patentlaufzeiten von zehn Jahren und mehr anstreben. Laut der Analyse müsste ein eigener Standard für Nutzennachweise und Nutzenbewertungen von E-Health-Anwendungen entwickelt werden.

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Im Februar 2016 hatte die Bertelsmann Stiftung die 90-seitige Studie 'Digital-Health-Anwendungen für Bürger' publiziert.

 
 

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