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Studie der Bertelsmann-Stiftung durchleuchtet Gesundheits-Apps

Die Studie nimmt die Funktionalitäten und den Nutzen von Gesundheits-Apps unter die Lupe (Foto: Bertelsmann Stiftung)
Die Studie nimmt die Funktionalitäten und den Nutzen von Gesundheits-Apps unter die Lupe (Foto: Bertelsmann Stiftung)

Um das wachsende Angebot an Gesundheits-Apps strukturieren und bewerten zu können, hat ein Studien-Team der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, unter anderem eine App-Typologie entwickelt. Uwe Schwenk, Programmdirektor im Bereich Versorgungsverbesserung und Patienteninformation, publizierte als Ergebnis die 90-seitige Studie "Digital-Health-Anwendungen für Bürger". Anhand einer ersten qualitativen Stichprobe von 106 Anwendungen hat das Forschungsteam Methoden erarbeitet, um den Markt der digitalen Gesundheits-Anwendungen für Bürger systematisch zu analysieren und den Nutzen der Anwendungen mit Nationalen Gesundheitszielen abzugleichen.

Die Studie zeigt, wie wenig das Potenzial der Digital-Health-Anwendungen, Patienten in ihrer Rolle zu stärken und die Versorgung zu verbessern, bisher genutzt wird. Wenige relevante Anwendungen kommen in der Breite zum Einsatz, heißt es, so habe die Studie etwa bestätigt, dass sich der Markt vor allem angebotsgetrieben entwickelt und ein Großteil der Angebote von privaten Anbietern aus dem Lifestyle- und Fitness-Bereich stammen. "Tatsächlich existierende Bedarfe in Prävention und Gesundheitsversorgung spielen noch eine untergeordnete Rolle", sagt Schwenk. Und: "Bei weitem nicht alle Anwendungen sind aus Public-Health-Sicht relevant. Noch fehlen Verfahren, echte Innovationen zu identifizieren."

Die Untersuchung zeigt unter anderem, dass die Mehrheit der Anwendungen vor allem Information und Orientierung zu Gesundheitsthemen bietet, wobei mobile Apps sich häufig auch auf Kontrolle und Monitoring richten. Zielgruppe sind daher in der Mehrheit gesunde Menschen, die Digital-Health-Anwendungen für Prävention und Gesundheitsförderung nutzen. Bei den Anwendungen für akut und chronisch Kranke sowie für Menschen mit Risikofaktoren ist die Nutzung von Funktionen, die die ambulante ärztliche Versorgung oder Arzneimittelversorgung unterstützen, jeweils etwa doppelt so stark vertreten wie bei den Anwendungen für Gesunde. Diese Krankheits- und Risiko-betroffenen Zielgruppen bekommen dabei zu jeweils zwei Dritteln Web-Anwendungen angeboten. Für Gesunde gibt es hingegen gleich viele mobile und Web-Anwendungen. Die Tools für Gesunde weisen zudem eine stärkere Sensor- und Cloud-Anbindung auf.

Die entwickelte App-Typologie unterscheidet die Anwendungen nach ihrer Kernfunktion, namentlich Stärkung der Gesundheitskompetenz; Analyse und Erkenntnis; indirekte Intervention (Förderung von Selbstwirksamkeit, Adhärenz und Sicherheit); direkte Intervention (Veränderung von Fähigkeiten, Verhalten und Zuständen); Dokumentation von Gesundheits- und Krankheitsgeschichte; Organisation und Verwaltung (Terminvergabe o.ä.); sowie Einkauf und Versorgung (Shops und E-Commerce).

Die Stiftung hat aus der Studie insgesamt acht Thesen zum Status quo des Digital-Health-Angebots für Bürger abgeleitet. Die Thesen rücken die Intransparenz des Markts für Digital-Health-Anwendungen in den Fokus. Für die Verbraucher sei es quasi unmöglich, die Qualität einzelner Angebote unabhängig einzuschätzen. Weiter mahnen die Studienautoren an, es müssten mehr Anwendungen für den tatsächlichen Bedarf in der Gesundheitsversorgung entstehen. Und schließlich macht eine These auf die fehlende Nutzenbewertung der Gesundheits-Apps aufmerksam. Es gebe bisher fast keine Evidenz zum Nutzen und es fehlten entsprechend geeignete Verfahren zum Transfer von Digital-Health-Innovationen in die Regelversorgung.

Die Studie "Digital-Health-Anwendungen für Bürger" kann online heruntergeladen werden.


 
 

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