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Medizinstudenten übersetzen Ärzte-Latein in Patienten-Deutsch


Wer kennt das nicht: Man ist beim Arzt, bekommt seinen Befund mitgeteilt und versteht kaum, worum es eigentlich geht. Nun haben sich zwei Medizinstudierende dieses Problems angenommen und im Januar das Online-Portal washabich.de gestartet.

Dort können Patienten ihren medizinischen Befund anonymisiert hochladen oder per Fax einsenden. Am anderen Ende der Leitung wartet das bundesweite Berater-Team von derzeit 311 Studierenden (ab dem 8. Fachsemester), 51 Assistenz- und Fachärzte sowie zwei Diplom-Psychologen.

Eine der Initiatoren von 'Was hab' ich?', Anja Kersten, studiert an der TU Dresden im zwölften Semester Humanmedizin. Sie sagt: "Wir möchten Medizin für Patienten transparenter gestalten. Patienten können bei uns ihre medizinischen Befunde kostenlos in eine leicht verständliche Sprache 'übersetzen' lassen – frei vom typischen Mediziner-Latein." Die Übersetzung erhalten die Patienten innerhalb von wenigen Werktagen. Über ein Passwort können sie ihre Befunde auf dem Portal abfragen.

Bis heute haben die Medizinstudierenden bei 'Was hab' ich?' knapp 4.000 Anfragen beantwortet. Bisweilen ist die Nachfrage sogar so hoch, dass die Dolmetscher mit der Arbeit gar nicht mehr hinterherkommen. Dann wird ein virtuelles Wartezimmer freigeschaltet, wo Patienten eine E-Mail hinterlassen können und benachrichtigt werden, wenn sie an der Reihe sind.

"Die meisten eingesendeten Befunde stammen aus den Bereichen Radiologie, Orthopädie und Innere Medizin", sagt Johannes Bittner, Sprecher bei 'Was hab' ich?' zu 'Healthcare Marketing'. Für die Studierenden sei die ehrenamtliche 'Übersetzung' wie eine Fortbildung. "Denn so werden sie auf ihren späteren Arbeitsalltag vorbereitet und lernen sich einfach auszudrücken", so Bittner weiter. Seiner Ansicht nach erhalte die Kommunikation mit Patienten einen immer höheren Stellenwert im Medizinstudium.

Für die Einarbeitung bekomme jeder neue Mitstreiter einen Mentor und kann diesen auch später noch etwa bei umfangreichen Befunden um Rat fragen. Auf diese Weise können sich die Studierenden immer wieder neues medizinisches Fachwissen aneignen, erläutert Bittner.

Neben dem Dolmetscher-Service bietet die Website auch Möglichkeiten zur Diskussion sowie zum fachlichen Austausch. Das Forum zählt inzwischen nach eigenen Angaben rund 81.000 Seitenaufrufe pro Monat. Um den medizinischen Content kümmern sich die medproduction GmbH sowie das Redaktionsbüro Medizin und Gesundheit in Köln.

Hinter dem Portal steht die Netzmanufaktur GmbH in Trier, als Geschäftsführer zeichnet dort Ansgar Jonietz. Einnahmen sollen über Werbung erwirtschaftet werden. Zum Beispiel können sich auf der Site Kliniken präsentieren und Stellenangebote schalten. Ziel ist es dabei, kostendeckend zu arbeiten und die GmbH künftig in eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) umzuwandeln.

 
 

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