BBDO-Studie belegt Potenziale von Facebook als Vertriebskanal

Die Chancen für den Handel via Facebook stehen gut. Dies zeigt eine Studie der Werbeagentur BBDO in Zusammenarbeit mit den Trendforschungsinstituten Jelden TTC und Brand Foresight. Die Mehrheit der Verbraucher stehen demnach dem F-Commerce positiv gegenüber - vorausgesetzt, das soziale Netzwerk kann in Zukunft Datenschutz und Sicherheit beim Onlinekauf gewährleisten. Die Studie erforscht Treiber und Barrieren bei der Kommerzialisierung des sozialen Netzwerks aus Sicht von Nutzern, Unternehmen und Facebook.

Die Mehrheit der in der Studie befragten Nutzer (70 Prozent) geht davon aus, dass Einkaufen in einem F-Store künftig ein fester Bestandteil des Facebook-Erlebnisses wird. Nur acht Prozent der Befragten haben aber bereits etwas in einem F-Store gekauft. Doppelt so viele, nämlich 16 Prozent, haben zwar in einem F-Store gestöbert, aber noch nichts gekauft. Jeder Dritte wusste noch nichts von dieser Möglichkeit, findet sie aber interessant.

Aber auch die Zahl der Bedenkenträger ist groß: Für 45 Prozent der Befragten kommt F-Commerce gar nicht in Frage. Diese Ablehnung F-Commerce ist laut BBDO zum Teil grundsätzlicher Natur. Die Nutzer wollen Facebook als unkommerziellen Ort für Freunde bewahren. Zum Teil erklärt sich die Ablehnung jedoch auch aus der geringen Erfahrung seitens der Nutzer. Über eigene positive Erfahrungen bzw. die des Freundeskreises wird die Zahl der Ablehner mit der Zeit niedriger ausfallen, prognostiziert die Werbeagentur.

Nutzen von F-Commerce aus Sicht der Verbraucher

Eines der wichtigsten Motive für das Einkaufen auf Facebook ist derzeit noch Convenience. Für 36 Prozent der Befragten ist dies das ausschlaggebende Argument. Auch itneressant: 90 Prozent aller Facebook-Nutzer geben an, den Empfehlungen ihrer Facebook-Freunde zu vertrauen Jeder vierte Befragte leitet interessante Informationen weiter, die er von Marken erhalten hat.

Damit Nutzer Produkt-Informationen teilen, müssen sie jedoch echte Begeisterung für das Produkt oder die Informationen spüren. Zufriedenheit allein reicht nicht aus. Schließlich positionieren sich die Nutzer in ihrem gesamten Netzwerk mit diesen Empfehlungen. Drei Viertel der Befragten (74 Prozent) nutzen Marken als Identitätsausweis: Sie wollen ihrem Freundeskreis zeigen, welche Marken und Produkte sie toll finden.

Etwa drei Viertel aller Facebook-Nutzer sind mit mindestenseiner Marke befreundet; jeder zweite Befragte (52 Prozent) ist mit mindestens sechs Marken auf Facebook befreundet. Wer mit Marken vernetzt ist, will in erster Linie auf dem Laufenden bleiben. So möchte die Mehrheitüber neue Produkte (86 Prozent), Aktivitäten (84 Prozent) und Rabattaktionen (77 Prozent) informiert werden. 32 Prozent finden es gut, tolle Angebote und Rabatte direkt im Newsfeed zu bekommen. Zwei Drittel wünschen sich Zugang zu exklusiven Inhalten, die es nur auf Facebook gibt.

Größtes Verkaufspotenzial haben immaterielle Dinge

Besonders kommen auf Facebook solche Produkte gut an, die mit anderen leicht geteilt und verschenkt werden können: Zwei Drittel der Befragten können sich gut vorstellen, Tickets und Eintrittskarten (64 Prozent) sowie Gutscheine aller Art (62 Prozent) über Facebook einzukaufen. Erst dahinter ordnen sich Medien wie Bücher, Magazine, Filme und Musik (57 Prozent) und Mode (46 Prozent) ein.

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Birte Schäffler 08.09.2011