Hörgeräte-Anbieter mit Schwächen in der Kommunikation
Hörgeräteanbieter nutzen ihr Potenzial im Marketing-Mix vor allem im Bereich Kommunikation noch nicht aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Research Tools mit Sitz in Esslingen am Neckar. Neben inkonsequenter USP-Platzierung fallen geringe Werbeausgaben und hintere Platzierungsränge bei der Suchergebnislistung in der 'Marketing-Mix-Analyse Hörgeräte 2016' auf. Die Studie gibt Einblick in das Marketingverhalten von zehn Anbietern: Audifon, Auric, Bernafon, Köttgen, Oticon, Phonak, ReSound, Seifert, Siemens/Sivanto und Widex. Untersucht wurden jeweils die vier Marketingbereiche Produkt, Konditionen, Distribution und Kommunikation. Mit durchschnittlich nur 33 Prozent der erreichbaren Performancepunkte fällt das Ergebnis im Bereich Kommunikation bei den untersuchten Anbieter am geringsten aus.
Laut der Analyse investieren sechs Anbieter ihr Budget von jeweils weniger als einer halben Million Euro in klassische Werbung etwa in Zeitungen, Zeitschriften und Radio. Drei Unternehmen verzichten komplett auf Werbung. Siemens hingegen hebt sich durch hochpreisige Werbung überwiegend in TV ab. Darüber hinaus geht aus der Studie hervor, dass die Stichwortsuche in Suchmaschinen nur für die Hälfte der Anbieter Suchtreffer auf der ersten Seite liefert. Im Schnitt findet sich der erste Suchtreffer eines Anbieters auf Position 27 der Ergebnisliste. Siemens und Widex zeigen hier die besten Platzierungen. In Social Media platzieren nur fünf Anbieter hörgeräterelevante Postings, sechs Unternehmen veröffentlichten innerhalb von zwölf Monaten Pressemitteilungen zum Thema.
Potenzial und Vertriebserfolge vergeben die Anbieter laut der Studie, weil sie ihre Vorteilsargumente nicht konsequent genug platzieren. Demnach setzen die zehn Unternehmen ihre verwendeten Verkaufsargumente lediglich in knapp der Hälfte der genutzten Kommunikationskanäle ein und erreichen damit eine durchschnittliche USP-Konsistenz von 47 Prozent. Positiver gestaltet sich mit durchschnittlich 62 Prozent die visuelle Durchgängigkeit von Motiven.
Anna Jäger 08.09.2016
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