USA: Pfizer plant Pitch für Viagra-Etat

Der US-Pharmakonzern Pfizer hat mit den Vorbereitungen für die Ausschreibung eines Pitches um seinen internationalen Viagra-Etat begonnen. Das meldet unser Schwesterportal 'new business' und bezieht sich auf britische Fachkreise.

Ein Grund dafür soll darin liegen, dass der israelische Generika-Hersteller Teva Pharmaceutical voraussichtlich im Dezember 2017 eine generische Viagra-Version auf den Markt bringen will.

Dem voraus ging ein Rechtsstreit zwischen Pfizer und Teva bezüglich des Patentschutzes für Viagra. Anders als in Deutschland ist der Viagra-Wirkstoff Sildenafil in den USA noch bis April 2020 geschützt. Beide Parteien konnten sich aber auf einen Vergleich einigen, sodass Teva schon ab 11. Dezember 2017 ein eigenes generisches Präparat gegen Potenzprobleme starten darf. Unter bestimmten Umständen sogar früher, wie es vom Unternehmen heißt. Teva muss Pfizer eine Lizenzgebühr zahlen, um seine generische Version zu produzieren.

Offenbar will Pfizer nun sein Lifestyle-Produkt schon im Vorfeld stärker werblich unterstützen. Zum Pitch sollen laut 'new business' nur Network-Agenturen eingeladen werden.

Experten erwarten einen mindestens ebenso umkämpften generischen Wettbewerb wie in Deutschland. Hierzulande verfiel der Patenschutz für Viagra am 22. Juni 2013. Pfizer selbst hatte kurz zuvor ein eigenes kostengünstigeres Nachahmerprodukt namens Sildenafil Pfizer gelauncht. Zur internationalen Strategie will sich der Konzern jedoch nicht äußern.

In Deutschland folgte nach dem Viagra-Patentablauf eine regelrechte Welle von über zwanzig Generika-Präparten von Wettbewerbern wie Lilly Pharma (Cialis), Bayer Healthcare (Levitra) und Teva (Valedonis), die mit hohem Werbedruck in Richtung Arzt und Patienten in den Markt einstiegen (mehr hier). Inzwischen ist der hiesige Markt für verschreibungspflichtige Präparate gegen erektile Dysfunktion zu 90 Prozent generisch getrieben.

Weltweit umfasst das Marktvolumen für Viagra 1,8 Milliarden US-Dollar (1,6 Milliarden Euro).

zurück

Birte Schäffler 12.05.2016